US-Truppen: Verwirrung um angeblich bevorstehenden Abzug aus Deutschland

Amerikanischen Medienberichten zufolge sollen die USA einen Abzug der 35.000 in Deutschland stationierten Soldaten planen. US-Behörden dementieren dies jedoch. 
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US-Truppen: Verwirrung um angeblich bevorstehenden Abzug aus Deutschland

Symbolbild (Angelobung eines Offiziers im EUCOM-Hauptquartier Stuttgart-Vaihingen): EUCOM.mil [CC0]

Amerikanischen Medienberichten zufolge sollen die USA einen Abzug der 35.000 in Deutschland stationierten Soldaten planen. US-Behörden dementieren dies jedoch. 

Wie die Washington Post am Freitagabend berichtete, brachte der amerikanische Präsident Donald Trump diese Idee bei einem Treffen mit Militärberatern im Weißen Haus ein. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 pflegen die Vereinigten Staaten durchgängig mittels eigenen Basen die Militärpräsenz in Deutschland. Beobachter sehen einen kommenden NATO-Gipfel im Juli als potentiell ausschlaggebend für die Überlegungen.

Zahl seit Jahren rückläufig

Dabei ist die  Zahl der amerikanischen Soldaten auf deutschem Boden ist bereits seit Jahren rückläufig. Noch beim Abbau des Eisernen Vorhangs standen in der Bundesrepublik 200.000 US-Militärs ingesamt 400.000 sowjetischen Besatzungstruppen in der ehemaligen DDR gegenüber. Seitdem ziehen die Amerikaner kontinuierlich ihre Streitkräfte ab: Waren es im Jahr 2006 noch 72.000, sind es nunmehr etwas weniger als die Hälfte davon. Auch das Hauptquartier der amerikanischen Streitkräfte in Europa („EUCOM“) befindet sich in Deutschland (Stuttgart-Vaihingen).

Abzug: Verlegung nach Polen oder in Heimat

Ausweichen könnten die Truppen teilweise oder in ihrer Gesamtheit nach Polen. Aber auch eine Rückbeorderung der Soldaten in die Heimat steht im Raum. Bereits im Vorjahr fiel Trump mit der Ankündigung auf, notfalls aus denjenigen Länder, welche seiner Ansicht nach nicht ausreichend für die US-Militärpräsenz zum NATO-Budget beitragen, abzurücken.

Wörtlich erwähnt wurden damals Deutschland, als auch Südkorea. Die amerikanischen Manöver im asiatischen Land waren unterdessen kürzlich auch Gegenstand der Debatte beim Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un – Die Tagesstimme berichtete. Beim vermeintlich geplanten Abzug aus Deutschland soll es sich bislang allerdings lediglich um eine interne Studie des US-Verteidigungsministerium im „Pentagon“ handeln.

Offizielle Stellen dementieren Abzugspläne

Der Nationale Sicherheitsrat dementiert indes die Gerüchte. Tatsächlich habe mein keine Analyse zu einem möglichen Abzug in Auftrag gegeben. Ähnlich Pentagon-Sprecher Eric Pahon: Richtig sei zwar, dass man die Stationierung von US-Truppen in Ausland in regelmäßigen Abständen überprüfe. Dazu gehörten auch „Kosten-Nutzen-Rechnungen“. Man sehe sich jedenfalls weiterhin Deutschland und der NATO verpflichtet, so Pahon.

„Washington Post“ im Clinch mit Trump

Für zusätzliche Brisanz in der Debatte um den möglichen Abzug dürfte die Urheberschaft der Gerüchte sorgen. Die „Washington Post“ befindet sich seit einiger Zeit im Visier von US-Präsident Trump. Als er im Jänner seine „Fake-News-Awards“ präsentierte, erwähnte er namentlich auch die größte Tageszeitung der amerikanischen Hauptstadt. Diese hätte im vergangenen Dezember angeblich fälschlicherweise von einer schlecht besuchten Rede des Präsidenten berichtet. Tatsächlich sei die Veranstaltung aber ausverkauft gewesen.  Das Blatt konterte anschließend mit einem „Faktencheck“.

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