Trotz Sanktionen: Russland verdient weiter Milliarden mit Öl, Gas und Kohle

Russland liefert derzeit zwar weniger fossile Energie ins Ausland, doch aufgrund der gestiegenen Energiepreise fährt das Land Rekordgewinne ein.
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Trotz Sanktionen: Russland verdient weiter Milliarden mit Öl, Gas und Kohle

Bild (Wladimir Putin): kremlin.ru [CC0]

Russland liefert derzeit zwar weniger fossile Energie ins Ausland, doch aufgrund der gestiegenen Energiepreise fährt das Land Rekordgewinne ein.

Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges haben die russischen Einnahmen aus fossilen Energieexporten die Kosten für den Militäreinsatz deutlich überstiegen. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse des in Finnland ansässigen „Centre for Research on Energy and Clean Air“ (CREA) hervor. Demnach trugen Russlands Einnahmen in diesem Zeitraum umgerechnet 158 Milliarden Euro. Die Kosten für den Krieg werden hingegen auf hundert Milliarden Euro geschätzt.

Zwischen 24. Februar und 24. August war die EU mit 85 Milliarden Euro der größte Abnehmer. Erst danach folgt China mit 35 Milliarden Euro. Trotz der zurückgegangenen Ausfuhrmengen erziele Russland „immer noch Rekorderlöse“ mit den fossilen Brennstoffen, erklärte CREA-Analyst Lauri Myllyvirta. Damit die Sanktionen besser wirken, müssten die Regierungen Zölle oder Preisobergrenzen für Importe aus Russland einführen und Energiesparmaßnahmen beschleunigen, erklärte Myllyvirta. Zudem müsste man den Öl- und Gasverbrauch verringern, „indem der Einsatz sauberer Energie und Elektrifizierung durch Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge beschleunigt wird“.

Preisdeckel auf Öl und Gas – Russland droht

Bereits vergangenen Freitag hatten sich die G7-Finanzminister auf eine Preisobergrenze für russisches Öl geeinigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen brachte zudem einen Preisdeckel auf russisches Gas ins Spiel. Russland wiederum kündigte harte Gegenmaßnahmen an. Sollte die EU eine Preisobergrenze für Gas durchsetzen, werde Russland die Gaslieferungen nach Europa einstellen. „Es wird einfach kein russisches Gas in Europa geben“, schrieb der Vizechef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, auf Telegram. Auf die Preisobergrenze für russisches Öl werde Russland laut Angaben von Energieminister Nikolai Schulginow mit verstärkten Lieferungen nach Asien reagieren.

Kassegger (FPÖ) fordert Ende der Sanktionen

Für den freiheitlichen Außenpolitik-Sprecher Axel Kassegger ist die finnische Studie „ein weiterer Beweis dafür, dass Europa der ganz große Verlierer der Russland-Sanktionen ist, während den US-Wirtschaftsinteressen gedient ist und Russland selbst diese Sanktionen völlig verkraftet“. Durch die Abhängigkeit von russischen Energiestoffen zahle Europa doppelt drauf. „Während sich Putin mit seinen Rohstoffen eine goldene Nase verdient, schlittern die Menschen in Europa durch die immer weiter steigenden Energiekosten und die Rekordinflation immer mehr in die Armut“, so Kassegger. Der FPÖ-Abgeordnete forderte deshalb ein Ende der Russland-Sanktionen noch vor dem Winter und die sofortige Aufnahme von Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt. „Es müssen beide Seiten aufeinander zugehen, aber auch Europa muss guten Willen zeigen, indem die Sanktionen aufgehoben werden. Erst dann wird Russland bereit sein, ernsthaft zu verhandeln“, so Kassegger. Ansonsten drohe durch ausbleibende Gaslieferungen aus Russland der Zusammenbruch der Wirtschaft. „Soweit darf es nicht kommen“, betonte Kassegger.

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