Bericht zeigt: Mehr als jeder Fünfte in Österreich im Ausland geboren
Mehr als jede fünfte in Österreich lebende Person ist im Ausland geboren, wie aus einem aktuellen Bericht hervorgeht. Demnach ist der Anteil der im Ausland Geborenen in den letzten fünf Jahren um 2,7 Prozentpunkte gestiegen.
Wien. – Zum Stichtag 1. Jänner 2024 lebten 2,038 Millionen Menschen in Österreich, die entweder im Ausland geboren wurden oder nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, so die aktuelle Broschüre des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF). Das sind 22,3 Prozent der Gesamtbevölkerung und um 2,7 Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren.
Zuwanderung: Deutsche stellen größte Gruppe
Die größte Zuwanderergruppe in Österreich sind Deutsche mit 265.100 Personen. An zweiter Stelle stehen Personen aus Bosnien-Herzegowina (178.900), gefolgt von der Türkei mit 165.300 Zuwanderern. Auch im vergangenen Jahr waren Deutsche die größte Zuwanderergruppe, gefolgt von Rumänen, Ukrainern und Syrern.
Innerhalb Österreichs weist Wien mit einem Anteil von 40,2 Prozent den höchsten Anteil an im Ausland geborenen Einwohnern auf. Weitere Bundesländer mit hohen Anteilen sind Vorarlberg (23,2 Prozent), Salzburg (21,7 Prozent) und Tirol (20,9 Prozent). Den niedrigsten Anteil hat das Burgenland mit 13,6 Prozent.
Arbeitslosenquote: Hohe Differenzen zwischen In- und Ausländern
Der ÖIF-Bericht widmet sich auch der allgemeinen Arbeitslosenquote. Diese lag im Jahr 2023 bei 6,4 Prozent, wobei sich deutliche Unterschiede zwischen österreichischen und ausländischen Staatsangehörigen zeigten. Während die Arbeitslosenquote bei Österreichern 5,3 Prozent betrug, lag sie bei ausländischen Staatsangehörigen bei 9,6 Prozent.
Besonders ausgeprägt ist dieser Unterschied in den Bundesländern Wien und Kärnten: In Wien lag die Arbeitslosenquote für österreichische Staatsangehörige bei 8,1 Prozent, für ausländische Staatsangehörige bei 15,1 Prozent. Im Burgenland hingegen war die Arbeitslosenquote der Ausländer mit 4,8 Prozent am niedrigsten.
Bildung: Jeder vierte Schüler mit anderer Muttersprache
Ein weiterer Aspekt des ÖIF-Berichts betrifft die Bildung: 27 Prozent der Schüler in Österreich sprechen zu Hause eine andere Sprache als Deutsch. Dieser Wert ist im Vergleich zum Schuljahr 2017/18 leicht gestiegen. Die Verteilung ist je nach Schultyp unterschiedlich: Besonders hoch ist der Anteil in Sonderschulen (42,9 Prozent) und Polytechnischen Schulen (38,9 Prozent). An Gymnasien und berufsbildenden höheren Schulen liegt der Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Erstsprache bei rund 20 Prozent.
Schließung von Betreuungseinrichtungen
Im Asylbereich zeichnet sich laut dem Bericht außerdem ein deutlicher Rückgang der Betreuungseinrichtungen ab. So ist die Zahl der Bundesbetreuungseinrichtungen für Asylwerber seit Herbst 2022 von 27 auf elf gesunken, die verbleibenden Einrichtungen sind zur Hälfte ausgelastet. Aktuell befinden sich rund 27.300 Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte in der Grundversorgung, ein Rückgang gegenüber rund 40.300 Personen im Jahr 2018. Rund 52 Prozent dieser Personen stammen aus der Ukraine, gefolgt von Syrern mit 24 Prozent.
Dem Bericht zufolge ist auch die Zahl der Asylanträge im September 2024 um 78 Prozent zurückgegangen, der stärkste Rückgang im laufenden Jahr. Bis einschließlich September wurden insgesamt 18.816 Asylanträge gestellt, 57 Prozent weniger als im Vorjahr.