Mittelmeer-Route: NGO-Schiffe bringen hunderte Migranten nach Italien
Am vergangenen Wochenende wurden 500 Migranten an die italienische Küste gebracht. Ein weiteres Schiff mit über 400 Personen wartet auf Anlegeerlaubnis. Alle drei NGO-Schiffe segeln unter deutscher Flagge.
Calabria/Tarent. – Die „Seenotrettungsschiffe“ der „Sea-Watch 3“ und der „Sea-Eye 4“ konnten laut Mitteilungen der Organisationen am vergangenen Wochenende mehrere Hundert Menschen in Italien an Land bringen. Die Schiffen mussten teils mehrere Tage warten, bis die italienischen Behörden sie anlegen ließen.
Schlechte Versorgung an Bord
Aktuell wartet ein weiteres deutsches NGO-Schiff auf dem Meer. Die „Humanity 1“ der Berliner Organisation „SOS Humanity“ hofft mit 414 Menschen an Bord auf einen sicheren Hafen. Laut Angaben der NGO verschlechtere sich die Versorgungslage auf dem Schiff. Demzufolge verbreiten sich „Erkältungs- und Magen-Darm-Krankheiten“. Außerdem habe ein Mann eine Schussverletzung, die an Bord nicht versorgt werden könne. Die „Humanity 1“ wartet bereits zwei Wochen auf eine Zuteilung durch die italienischen Behörden.
Regelmäßig fahren Migranten mit nicht-hochseetauglichen und völlig überfüllten Booten von Libyen auf das Mittelmeer, um so nach Europa zu gelangen. Bei ihrer gefährlichen Überfahrt werden sie häufig von NGO-Schiffen aufgesammelt und an die italienische Küste gebracht. Allein in diesem Jahr kamen über 66.000 Migranten in Italien an, doch nur ein kleiner Teil der Menschen bleibt dort.