ÖSV-Star macht Coronaimpfung für Karriereende verantwortlich
Der 22-jährige Philip Hoffmann hatte eine vielversprechende Karriere vor sich. Doch die Coronapandemie und die Impfung machten ihm einen Strich durch die Rechnung.
Hoffmann 2020 bei den Olympischen Jugendspielen in Lausanne.
© IMAGO / Imagn ImagesSpittal/Drau. – Philip Hoffmann galt als einer der talentiertesten Nachwuchsskifahrer Österreichs. Im Jahr 2020 gewann der damals 18-Jährige bei den Olympischen Jugendspielen die Goldmedaille im Riesenslalom – der Beginn einer vielversprechenden Karriere. Fünf Jahre später beendete der Kärntner seine Karriere. Der Grund: massive gesundheitliche Probleme nach einer Coronaimpfung, wie die Kronen Zeitung berichtet.
Nach der dritten Impfung ging es bergab
Seinen Rücktritt im März begründete Hoffmann in der Krone mit körperlichen Beschwerden nach der Coronaimpfung. „Bei den ersten beiden Impfungen habe ich gar nichts gespürt. Aber nach der dritten Impfung ging es mir richtig schlecht. Ich habe neun Monate gebraucht, um wieder richtig fit zu werden.“
Die Symptome waren dramatisch: Der Sportler verlor 16 Kilogramm Körpergewicht und brachte nur noch 59 Kilogramm auf die Waage. „Das größte Problem war, dass ich kaum mehr etwas essen konnte. Es ist einfach nichts runtergegangen.“ Trotz anhaltender Beschwerden habe er viel zu früh wieder trainieren wollen. Eine Entscheidung, die Hoffmann heute bereue, heißt es in dem Bericht.
Rückendeckung vom Vater – und scharfe ÖSV-Kritik
Auch Vater Richard Hofmann erhebt schwere Vorwürfe: „Eine Pause von zwei, drei Monaten und völliges Erholen wäre sicher besser gewesen.“ Weil er seinen Sohn immer wieder aus dem Training genommen habe, sei dieser von außen als „trainingsfaul“ abgestempelt worden.
Der Vater kritisiert vor allem das Verhalten der Trainer im ÖSV. „Sozialkompetenz und Fingerspitzengefühl haben mir bei den Trainern sehr oft gefehlt. Sie haben keine Rücksicht auf Müdigkeit genommen, da gab es keine Belastungssteuerung. Da hieß es nur Gemma, Gemma, und Athleten wurden verheizt.“
„Ohne Freunderlwirtschaft geht gar nichts“
Neben gesundheitlichen Problemen und mangelnder Rücksichtnahme der Trainer sieht der Vater auch strukturelle Probleme im Verband: „Die Trainer haben meinem Sohn gesagt, dass er sich auf den Riesentorlauf konzentrieren soll. Philip war einer der besten zehn Riesentorlauf-Fahrer in Österreich, war 90. in der Weltrangliste. Weil er im Slalom nicht genug Punkte hatte, ist er dann letztendlich aus dem ÖSV-Kader geflogen“.
Die Kritik geht noch weiter: „Ohne Freunderlwirtschaft geht gar nichts. Du brauchst jemanden, der für dich aufsteht. Das System ist nicht fair, weil es nichts mit sportlichen Leistungen zu tun hat“, so der Vater. Philip Hoffmann bestätigt diese Einschätzung: „Ich habe die Argumente der Trainer oft nicht verstanden. Es wurden mir Leute vorgezogen, die schlechtere Ergebnisse als ich hatten oder sogar ausgeschieden sind“. Das Kader-Aus sei für ihn ein schmerzhafter Einschnitt gewesen, mit dem Skirennsport habe er aber mittlerweile abgeschlossen.