Gründonnerstag: Wenn die Glocken nach Rom fliegen
Mit dem Gründonnerstag endet die 40-tägige Fastenzeit und das höchste Fest der Christen, die Auferstehung Jesu zu Ostern, wird eingeleitet. Die christlichen Kirchen feiern an diesem Tag das letzte Abendmahl Jesu Christi mit den zwölf Jüngern.
Gründonnerstag bezeichnet den fünften Tag der Karwoche und gehört neben dem Karfreitag und Karsamstag zum Triduum Sacrum. Während der Karwoche gelten strenge Fastenvorschriften. Zudem essen viele Menschen nach einer alten Tradition am Gründonnerstag vor allem grünes Gemüse wie Spinat.
Die Glocken fliegen nach Rom
Aber auch in den Kirchen selbst wird der Verzicht spürbar. Hier werden alle Altarkerzen sowie das Ewige Licht gelöscht und jeglicher Kirchenschmuck entfernt. Ab dem Gloria der Gründonnerstagsliturgie bleiben die Glocken stumm. Im Volksmund sagt man, „sie fliegen nach Rom“ und kehren erst in der Osternacht zur Auferstehungsfeier wieder. Anstelle der Glocken treten traditionell die Ratschen, hölzerne Geräuschinstrumente, die die Gläubigen an die Gebetszeiten erinnern sollen.
Fußwaschung
Auch die Fußwaschung gehört zum Gründonnerstagsbrauchtum. Diese Demutsgeste soll an das Letzte Abendmahl erinnern, vor dem Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Papst Franziskus hat die traditionelle Fußwaschung bereits in den letzten Jahren an Häftlingen und behinderten Menschen durchgeführt. Dieses Jahr wird er am Gründonnerstag zwölf Häftlingen des römischen Regina-Coeli-Gefängnisses die Füße waschen.