Wegen Klimaextremisten: Italien will Eintrittspreise für Museen anheben
Durch die „sinnlose und grundlose Gewalt“, die sich gegen die Gemälde, Installationen und Werke von Museen und Galerien richtet, sieht sich die Politik in Italien zu sofortigem Handeln gezwungen.
Rom. – Seit Wochen und Monaten ist in den Medien von Angriffen auf Kunstwerke zu lesen, die von Klimaextremisten verübt werden. Viele Museen haben überlegt, wie sie die in ihren Räumlichkeiten ausgestellten Werke vor weiteren Angriffen dieser Art schützen können. Italien kündigte nun Schritte an, die die „Kassen des Ministeriums und der gesamten Nation erheblich belasten“, um künftig für ausreichend Schutz zu sorgen.
„Sinnlose und grundlose Gewalt“
„Die sinnlose und grundlose Gewalt, die sich gegen die Gemälde, Installationen und Werke unserer Museen und Galerien richtet, zwingt uns zu sofortigem Handeln, angefangen bei der Abdeckung aller Gemälde mit Glas“, erklärte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano. „In Anbetracht des großen Erbes, das es in Italien zu schützen gilt, wird dieser Eingriff die Kassen des Ministeriums und der gesamten Nation erheblich belasten und leider auch zu einer Erhöhung der Eintrittspreise für die Museen führen“, so Sangiuliano am Sonntag in einer Pressemitteilung.
Die ständigen Angriffe und Übergriffe, die immer häufiger zum Schaden des künstlerischen und kulturellen Erbes im Lande stattfinden, würden es notwendig machen, den Schutz der Werke zu überdenken und zu verstärken. „Wieder einmal besteht die Gefahr, dass die Aktionen einiger weniger Gewalttätiger sich negativ auf die Italiener und insbesondere auf diejenigen auswirkt, die eine schöne Ausstellung besuchen möchten“, erklärte er abschließend.
„Falscher Protest“
Kritik an den Attacken kommt auch von Sabine Haag, Generaldirektorin des KHM-Verbands (Kunsthistorisches Museum). Es sei der „vollkommen falsche Protest für ein grundsätzlich richtiges Anliegen. Das kann nicht auf dem Rücken der Kunst und Museen ausgetragen werden“, erklärte sie in einem Standard-Interview. Haag bezeichnete die Attacken in dem Interview als Vandalismus, denn „sie nehmen die Beschädigung eines Kunstwerks in Kauf, und das widerspricht dem Geist und der Mission von Museen, offene Orte zu sein. Nun müssen wir unsere Sicherheit weiter aufrüsten und werden so noch einen Schritt weniger inklusiv sein. Das kann doch nicht der Sinn der Sache sein“, kritisierte sie.