CDU-Funktionär gibt zu: Wer illegale Migranten ausweisen will, muss AfD wählen

Die Abstimmung im Deutschen Bundestag mit der AfD zur Migration sorgt aktuell für heftige Debatten. In diesem Zusammenhang hat nun auch ein CDU-Funktionär mit einer Äußerung aufhorchen lassen.

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CDU-Funktionär gibt zu: Wer illegale Migranten ausweisen will, muss AfD wählen

In Deutschland wird das Thema Asylpolitik derzeit heftig diskutiert, davon profitiert vor allem die AfD.

© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Berlin/Kassel. – Die Entscheidung von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, seinen Fünf-Punkte-Plan zur Migration mit den Stimmen der AfD durchzusetzen, stößt auf heftige Kritik. SPD und Grüne werfen ihm einen Tabubruch vor, in Deutschland demonstrieren zahlreiche Menschen gegen Merz und die CDU. Mitten in dieser Debatte sorgt nun ein CDU-Mitglied und ehemaliger Pfarrer mit einer Aussage für Aufsehen.

Thema Migration spaltet Gesellschaft

Auf die Frage, was er Kritikern entgegne, die sagen: „Wer bei der Bundestagswahl CDU wählt, wählt AfD“, antwortete Matthias Risch, Mitgliederbeauftragter der Kasseler CDU und ehemaliger Pfarrer in Vellmar, der Hessischen Allgemeinen Zeitung (HNA): „Wer will, dass illegale Migranten aus dem Land vertrieben werden, muss AfD wählen“. Mit dieser Aussage wollte er sich wohl von der AfD abgrenzen. Denn weiter sagte er: „Wer will, dass wir füreinander da sind und Probleme lösen, der ist bei der CDU richtig“.

Risch zeigte sich im Gespräch nicht überrascht von der aufgeheizten Debatte. „Das Streitthema Migration erlebe ich ziemlich leidvoll“, sagt er. Selbst in seiner Theatergruppe führe das Thema zu Auseinandersetzungen. „Es spaltet die Gesellschaft. Insofern ist es völlig klar, dass sich unsere Abgeordneten unbedingt mit dem Thema beschäftigen müssen und Lösungen entwickeln.“ Zugleich verteidigte er den Vorstoß des CDU-Kanzlerkandidaten. „Durch die Anschläge von Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg hat das Thema eine besondere Dringlichkeit bekommen.“ Da bis zur Vereidigung eines neuen Kabinetts nach der Wahl noch Wochen vergehen könnten, sei es wichtig gewesen, jetzt zu handeln. „Jetzt haben wir ja theoretisch noch eine Regierung.“

Zusammenarbeit mit der AfD?

Auf die Frage, ob die Union durch ihr Abstimmungsverhalten mit der AfD zusammenarbeite, widerspricht Risch entschieden: „Das tut sie nicht“. Die CDU sehe die AfD als Gegner. Dass Merz mit seinem Vorstoß zur weiteren Spaltung der Gesellschaft beitrage, glaubt Risch nicht: „Es ging um eine Gewissensentscheidung der Abgeordneten.“ Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel habe darauf hingewiesen, dass die demokratischen Parteien beim Thema Migration nicht weit auseinander lägen. „Alle sehen den Handlungsdruck, nur die Wege sind umstritten.“ Die Stimmung in der Gesellschaft habe sich aber bereits verändert. Den Spruch, Flüchtlinge seien willkommen, höre man kaum mehr. „Vielmehr kommen wir mit der Situation nicht zurecht.“

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