Damit sind wir Kriegspartei!
Nach der zugesagten Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine befürchten viele Bürger eine weitere Eskalation der Krise.
Halle. - Der Politikprofessor der Universität Halle, Johannes Varwick, hält die Panzerlieferung an die Ukraine für falsch. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung sagte er: „Man schlafwandelt geradezu in einen Krieg mit Russland.“ Mit der Lieferung offensiv wirkender Waffensysteme sei man de facto Kriegspartei geworden, so Varwick. Die fehlende Erklärung des Bundeskanzlers für seinen Sinneswandel ist in den Augen des Politologen ein Zeichen der Schwäche. „Ich glaube nach wie vor, dass Olaf Scholz von dieser Entwicklung nicht begeistert ist, sich aber letztlich fügt“, so Varwick.
Teufelskreis der Konfliktverstrickung
Insbesondere die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Leopard-Panzer und die langfristige Belieferung und Wartung könnten die deutsche Rüstungsindustrie in Zukunft auch zu einem militärischen Angriffsziel Russlands machen. Der hallesche Wissenschaftler kritisierte dieses rücksichtslose Verhalten als reine „militärische Logik ohne politisches Ziel“. Varwick zeigte sich erschrocken darüber, wie sich die Lage allein im letzten halben Jahr verändert habe und warnte vor der Lieferung weiterer Waffensysteme. Zuletzt hatte der Ex-Botschafter der Ukraine, Andrij Melnyk, die Lieferung von Kampfflugzeugen gefordert. „Russland wird die Lieferung von Kampfpanzern nicht einfach achselzuckend zur Kenntnis nehmen, sondern weiter eskalieren“, prognostizierte Varwick.