FPÖ baut Vorsprung weiter aus

Der Höhenflug der Freiheitlichen in Umfragen will kein Ende nehmen: Egal welches Institut die jeweilige Sonntagsfrage durchführt – die FPÖ landet stets auf dem ersten Platz.

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FPÖ baut Vorsprung weiter aus

Herbert Kickl beim FPÖ-Neujahrstreffen 2023

© Foto: Alois Endl

Wien. – Dies gilt auch für eine aktuelle Umfrage von „Market“ und dem Paul-Lazarsfeld-Institut unter 2.000 Österreichern, die online befragt wurden. Gegenüber der Vorwoche legt die FPÖ als einzige Partei zu, 28 Prozent der Österreicher würden demnach bei einer möglichen vorgezogenen Neuwahl aktuell ihr Kreuz bei den Blauen machen. Damit vergrößert sich deren Vorsprung auf vier Prozent.

FPÖ im Aufwind, SPÖ & ÖVP schwächeln

Denn die SPÖ – noch im Sommer bei allen Instituten auf dem ersten Platz – setzt ihre Schwächephase fort und käme demnach nur mehr auf 24 Prozent der Wählergunst. Die ÖVP stagniert bei 20 Prozent, die NEOS fallen leicht auf elf Prozent zurück. Die Grünen würden demnach bei neun Prozent verharren und wären nur mehr unter der diesmal ebenfalls abgefragten Bierpartei, die mit sechs Prozent den Einzug in den Nationalrat schaffen würde – so sie überhaupt antritt. Angesichts des Profils ihres Parteichefs Dominik Wlazny alias „Marco Pogo“ fischt die Partei vor allem im Wählerteich links der Mitte.

Trotzdem kann auch bei Umfragen, in denen sie nicht berücksichtigt wird, niemand der FPÖ aktuell das Wasser reichen. Eine Umfrage von „Unique Research“ für das profil kam zuletzt auf folgende Werte: FPÖ 28 Prozent, SPÖ 24 Prozent, ÖVP 22 Prozent, Grüne 12 Prozent, NEOS neun Prozent, MFG zwei Prozent. Bei einer OGM-Erhebung für Servus-TV ist der Abstand knapper (FPÖ 27 Prozent, SPÖ 25 Prozent, ÖVP 22 Prozent, NEOS elf Prozent, Grüne zehn Prozent), die Reihung auf den ersten drei Positionen ist hingegen unverändert.

Zweier-Koalition ohne FPÖ unmöglich

Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage nach möglichen Regierungskonstellationen akut. Rein rechnerisch könnte sich die FPÖ aktuell aussuchen, ob sie mit der ÖVP oder der SPÖ eine Zweierkoalition bilden – während Zweier-Bündnisse an den Freiheitlichen vorbei nicht möglich wären.

Es bedürfte also der ersten Dreier-Koalition seit Ende der SPÖ/ÖVP/KPÖ-Konzentrationsregierung im Jahr 1949, um die FPÖ zu überflügeln. Eine rot-grün-pinke „Ampel“ hätte trotz alledem in allen drei genannten Umfragen keine parlamentarische Mehrheit.

„VdB“ will Kickl als Kanzler verhindern

Den am Donnerstagvormittag für eine zweite Amtszeit angelobten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen hält dies allerdings nicht davon ab, gegen die Blauen zu schießen. In einer TV-Runde äußerte er seine Absicht, mit der jahrelangen Tradition zu brechen und FPÖ-Parteichef Herbert Kickl selbst im aktuell wahrscheinlichen Fall eines freiheitlichen Wahlsieges nicht den Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen.

Der langjährige Grünen-Chef beruft sich auf sein Recht, sich als Staatsoberhaupt den Kanzler ganz nach eigenem Gutdünken aussuchen zu können. Wie es bei einer hypothetischen absoluten Mehrheit für die FPÖ aussähe, ließ „VdB“ schon vor sieben Jahren durchklingen: Er könnte sich die sofortige Auflösung des Nationalrats und die Ausrufung von Neuwahlen vorstellen.

Ob er weiterhin dieser Meinung ist, bleibt unklar – allerdings dürften seine jüngsten Aussagen, deren Auswirkungen in den Umfragen noch gar nicht ablesbar sind, der FPÖ in der Wählergunst eher noch weiter beflügeln.

Über den Autor
Julian Schernthaner

Julian Schernthaner

Der studierte Sprachwissenschafter wurde 1988 in Innsbruck geboren und lebte sieben Jahre in Großbritannien. Vor kurzem verlegte er seinen Lebensmittelpunkt ins malerische Innviertel, dessen Hügel, Wiesen und Wälder er gerne bewandert.

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