„Kleine Pakete“: AfD dementiert Spiegel-Bericht über Bystron
In den letzten Tagen beherrschten die Namen Maximilian Krah und Petr Bystron die Schlagzeilen der deutschen Medien. Nun sorgt der Spiegel mit einem neuen Bericht für Aufregung. Die AfD widerspricht den Darstellungen.
Im Mittelpunkt der aktuellen Berichterstattung über die AfD steht das Wochenmagazin Der SPIEGEL, das in seiner Titelgeschichte – zumindest nach den jüngsten Pressemitteilungen der AfD – Falschinformationen verbreitet. Dem Artikel zufolge habe Petr Bystron, die Nummer zwei auf der Europaliste der Partei, in einer Bundesvorstandssitzung zugegeben, „kleine Pakete“ von einem angeblich prorussischen Ukrainer erhalten zu haben. Das hätten „mehrere Teilnehmer bestätigt“, so Ann-Katrin Müller vom SPIEGEL. Das dürfte nun falsch sein, denn die Mitglieder des Bundesvorstandes bestätigen diese Darstellung keineswegs. Im Gegenteil: Sie dementieren, wie aus einer Veröffentlichung der AfD hervorgeht.
In einer Pressemitteilung betonen sie, Bystron habe in der fraglichen Sitzung nicht behauptet, Pakete erhalten oder angenommen zu haben. „In einer E-Mail stellt er klar: Pakete mit Geld habe ich natürlich keine bekommen“, heißt es. Zahlreiche Teilnehmer der Bundesvorstandssitzung hätten dies bestätigt. In Sozialen Medien und von AfD-Politikern wird der SPIEGEL erneut für sein fragwürdiges Vorgehen kritisiert, bei dem er offenbar „alle journalistischen Grundsätze über Bord wirft“, um „die Opposition in Deutschland zu diffamieren“, so der Tenor.
Vorwurf: Kampagne gegen die AfD
Auch der US-Journalist Michael Schellenberger kritisiert die aktuelle Berichterstattung: In der aktuellen Berichterstattung mehrerer Medien werde die Aufmerksamkeit auf die AfD gelenkt, während Parteien aus sechs europäischen Ländern, die sich gegen die Fortsetzung des Krieges in der Ukraine aussprechen, im Auftrag der NATO diskreditiert werden sollen, heißt es in einem Bericht Schellenbergers. Besonders im Fokus stünden die beiden Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah und Petr Bystron.
Hintergrund ist die jüngste Ausgabe des Wochenmagazins: Darin werden Vorwürfe aus Tschechien verbreitet, Bystron und Krah hätten Geld von einem angeblich prorussischen Sender erhalten, ohne dass explizite Beweise geliefert werden und allenfalls auf tschechische Behörden verwiesen wird. Darüber hinaus werden eine Reihe von Politikern, darunter ehemalige Staatspräsidenten und Außenminister, beschuldigt, Agenten Moskaus zu sein, nur weil sie dem Online-Portal Voice of Europe ein Interview gegeben haben. Dieses sei von prorussischen Akteuren finanziert und betreibe „Desinformation“. Diese Vorwürfe werden von allen Beteiligten als absurd zurückgewiesen, während der SPIEGEL an seiner Darstellung festhält und weiterhin neue Artikel zu dem Fall veröffentlicht.
Bystron bezeichnet das Vorgehen treffend als „Versuch, alten Kaffee immer wieder neu aufzubrühen“. Die Berichterstattung des SPIEGEL sei von anderen Medien wie der WELT, t-online, Focus Online, Radio Prag und anderen sofort und ungeprüft übernommen worden, so die Kritik. Medienanwalt Markus Haintz warnt jedoch davor, dass die Berichterstattung abmahnfähig sein könnte, wenn sich herausstellen sollte, dass es sich um unwahre Tatsachenbehauptungen handelt.