Roter TV-Flopp? SPÖ1 startet mit nur rund 70 Zuschauern
Mit großem Anspruch, aber bescheidenem Publikum, startete die SPÖ am Nationalfeiertag ihr eigenes Parteifernsehen SPÖ1. Die Live-Premiere auf YouTube lockte dabei lediglich 74 Zuschauer an.
Zu Gast in der ersten SPÖ1-Sendung war unter anderem SPÖ-Chef Andreas Babler.
© IMAGO / XinhuaWien. – Am Nationalfeiertag um Punkt 20:15 Uhr war es so weit: Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler (SPÖ) präsentierte den neuen SPÖ-Parteisender SPÖ1. Auf YouTube feierte die Sozialdemokratie den Start ihres eigenen TV-Formats – ganz nach dem Vorbild der politischen Konkurrenz. Wie bei FPÖ TV will die SPÖ künftig regelmäßig eigene Inhalte produzieren und senden.
Premiere aus dem Parlament
Die erste Sendung wurde nicht aus dem SPÖ-eigenen Medienzentrum, sondern aus dem Parlament übertragen. Inhaltlich legte die Premiere einen klaren Schwerpunkt auf sozialpolitische Themen. Die SPÖ übte scharfe Kritik an den Banken, die nach der Finanzkrise Milliardenhilfen erhalten hatten und nach Meinung der Partei auch über das Jahr 2026 hinaus eine hohe Abgabe zahlen sollten. Zudem warb Babler persönlich für die Mietpreisbremse. Im Rahmen einer Straßenumfrage wurde außerdem das Thema Teuerung behandelt. Der Tenor: Die Reichen sollen mehr abgeben, um Menschen mit niedrigem Einkommen zu helfen.
Technische Pannen und nur wenige Zuschauer
In den Interviews kamen mehrere Parteigrößen zu Wort: der SPÖ-Parteimanager Klaus Seltenheim, der SPÖ-Klubchef Philip Kucher und der SPÖ-Parteichef Andreas Babler persönlich. Technisch lief jedoch nicht alles rund. Zu laute Signaltöne und zu leise Stimmen sorgten für Irritationen. Die Zuschauer mussten den Ton mehrfach nachregeln, um der achtminütigen Sendung folgen zu können, wie oe24 berichtet.
Die Resonanz blieb zunächst verhalten. Während der Premiere verfolgten 74 Zuschauer die Live-Ausstrahlung auf YouTube. Nach etwa einer Stunde verzeichnete das Video etwas mehr als 400 Aufrufe. Der SPÖ1-Kanal selbst hat derzeit rund 1.200 Abonnenten. FPÖ TV hat im Vergleich 241.000 Abonnenten.
Große Pläne trotz kleiner Anfänge
Trotz der bescheidenen Startquote zeigt sich die Parteiführung ambitioniert. Kurz vor Sendestart erklärte SPÖ-Kommunikationschefin Susanne Moser-Guntschnig gegenüber oe24: „Derzeit ist das Team noch klein, aber in Zukunft ist ein durchgehender Sende-Betrieb das Ziel“ Bereits am kommenden Donnerstag soll die nächste Ausgabe folgen.






