Freilich #32: Süchtig nach dem Kick

Shitstorm gegen CDU-Politiker wegen Kaffeeplausch mit AfD-Vertreter

Die AfD ist vielen Beobachtern ein Dorn im Auge – so sehr, dass selbst ein harmloser Plausch zwischen einem CDU-Kommunalpolitiker und einem AfD-Vertreter zu heftiger Empörung führt.

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Shitstorm gegen CDU-Politiker wegen Kaffeeplausch mit AfD-Vertreter

Bei einer Sitzung tauschten sich Nielsen (CDU) und Pries (AfD) bei einer Tasse Kaffee aus. Offenbar sehr zum Ärger einiger Nutzer in den Sozialen Medien.

© Kai Nielsen / Screenshot X

Kiel/Berlin. – Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene wird eine Zusammenarbeit mit der AfD stets ausgeschlossen, stattdessen wird immer wieder auf die Brandmauer verwiesen und darauf, dass eine Zusammenarbeit nur mit „demokratischen“ Kräften in Frage käme. Und das, obwohl die AfD vielerorts bereits als stärkste Kraft gilt und zuletzt bei der Bundestagswahl mit 20,8 Prozent auf Platz zwei hinter der Union landete.

Auf kommunaler Ebene ist der Widerstand geringer, hier gelingt die Zusammenarbeit mit der AfD regelmäßig und auch gegen eine Kommunikation sperrt man sich nicht grundsätzlich. Das bewies zuletzt Kai Nielsen, Mitglied der CDU-Kreistagsfraktion im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Für viele ein Grund zur Empörung.

Nielsen für parteiübergreifende Kommunikation

„Man sollte auch in der #Politik immer in der Lage sein, parteiübergreifend mit seinem Sitznachbarn einen gemeinsamen Kaffee zu trinken und sich ganz normal zu unterhalten. Wäre doch auch verrückt, wenn nicht oder?“, schrieb Nielsen auf der Kurznachrichtenplattform X und teilte dazu ein Bild, auf dem sowohl sein Namensschild als auch das des AfD-Kreistagspolitikers Andreas Pries zu sehen ist. Dazwischen steht eine Kaffeekanne.

Während viele Nielsen für seine demokratische Haltung loben und ihm sogar für den Austausch mit einem AfD-Politiker danken, üben andere Nutzer scharfe Kritik an dem CDU-Politiker. Mit „Faschisten“ rede man nicht, meint einer. Mit „Nazis“ trinke man keinen Kaffee, schreibt ein anderer. Wieder ein anderer Nutzer meint, Nielsen normalisiere die AfD, indem er mit einem Vertreter der Partei spreche. Wie sehr ein einfaches Gespräch zwischen einem CDU- und einem AfD-Vertreter polarisiert, zeigt jedenfalls die Zahl der Kommentare, die sich seit Mittwoch unter dem Beitrag angesammelt haben: Insgesamt sind dort bisher über 1.100 Kommentare zu lesen.

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