Stetig steigende Migrantenzahlen setzen Wien unter Druck
Der Migrantenanteil in Wien steigt weiter – mit spürbaren Folgen für Schule, Wahlrecht und Sicherheit.
In Wien steigt die Zahl der Migranten kontinuierlich an. (Symbolbild)
© IMAGO / ViennareportWien. – Integration bleibt eines der zentralen Themen im Wiener Wahlkampf. Seit 2015 sind die Auswirkungen der Migration immer deutlicher spürbar. In der österreichischen Hauptstadt leben mittlerweile doppelt so viele Asylbewerber wie die vereinbarte Quote vorsieht. Insgesamt sind 40 Prozent der Wiener Bevölkerung nicht in Österreich geboren, der Ausländeranteil ist seit 2019 um fast vier Prozent gestiegen, wie die Kronen Zeitung berichtet.
Hohe Migrantenquote an Schulen
Besonders im Bildungssystem zeigen sich die Herausforderungen. Drei Viertel der Schüler an Neuen Mittelschulen haben eine andere Erstsprache als Deutsch. Insgesamt liegt der Anteil nichtdeutschsprachiger Schüler bei 51,7 Prozent: In den Volksschulen sind es 60 Prozent, in den Neuen Mittelschulen 75 Prozent, in den Allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) 37,8 Prozent und in den Berufsschulen 34,8 Prozent. Der Familienzuzug verschärft die Situation zusätzlich – allein im vergangenen Jahr kamen monatlich rund 300 neue Schüler hinzu. Die Schulen reagierten darauf mit so genannten Containerklassen.
Forderungen nach strengerer Integration
Neben der FPÖ fordern inzwischen auch andere Parteien strengere Maßnahmen. Integrationsstadträtin Bettina Emmerling (NEOS) etwa betonte: „Wir befinden uns in einer Aufholjagd, es gibt viel zu tun“. Deutsch sei der Schlüssel zur Integration und zum Arbeitsmarkt, weshalb Wien auf gezielte Sprachförderung setzt. Die NEOS fordern zudem ein Integrationsgesetz mit härteren Konsequenzen für jene, die sich nicht an die gesellschaftlichen Werte halten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Migranten in Österreich beim Spracherwerb besonders schlecht abschneiden – mit spürbaren Folgen in bestimmten Bezirken.
Bezirke mit den meisten Migranten
Den höchsten Migrantenanteil weist der 15. Bezirk auf, wo bereits mehr als 50 Prozent der Bewohner aus dem Ausland stammen. Knapp dahinter liegt die Brigittenau, die an der 50-Prozent-Marke kratzt. Der 5. Bezirk folgt mit 48,1 Prozent, an vierter Stelle liegt Favoriten mit knapp 48 Prozent. Die niedrigsten Werte weisen Liesing (29,9 Prozent) und Hietzing (29,6 Prozent) auf.
Die hohe Zahl an Migranten hat auch Auswirkungen auf das Wahlrecht. Ohne österreichische Staatsbürgerschaft gibt es kein Wahlrecht - nur EU-Bürger dürfen auf Bezirksebene wählen. Die Organisation SOS Mitmensch kritisiert dies scharf: „Wien ist am Weg, eine halbe Demokratie zu werden“.
Sicherheitslage angespannt
Der hohe Migrantenanteil wirkt sich auch auf die Sicherheitslage aus. Der Reumannplatz geriet im Vorjahr wegen zahlreicher Messerstechereien durch Migranten in die Schlagzeilen. Aber auch in Liesing, wo der Migrantenanteil vergleichsweise gering ist, verschlechtert sich die Sicherheitslage.