Umfrage zeigt: 40 Prozent der Kommunen sind durch Migranten überlastet

Die Kommunen in Deutschland kämpfen mit der Unterbringung von Flüchtlingen. Eine Umfrage zeigt: 40 Prozent sind überlastet, doch das ehrenamtliche Engagement bleibt stark.

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Umfrage zeigt: 40 Prozent der Kommunen sind durch Migranten überlastet

Ankunft der Migranten in einer Asylunterkunft.

© IMAGO / HärtelPRESS

Berlin. – Die deutschen Kommunen stehen bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen unter erheblichem Druck, wie die Plattform kommunal.de berichtet. Eine aktuelle Umfrage des Sozialforschungsinstituts DESI in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass viele Städte und Gemeinden am Limit arbeiten. Zwar ist die Umfrage mit rund 600 teilnehmenden Kommunen nicht repräsentativ, sie liefert aber wertvolle Einblicke in die aktuellen Herausforderungen.

Rund 40 Prozent der Kommunen geben an, überlastet oder im Krisenmodus zu sein. Ein Landkreis in Bayern schildert die Situation eindrücklich: „Wir haben eine Halle als Notunterkunft praktisch ständig in Betrieb. Integration ist kaum mehr möglich, wir werden überschwemmt mit Beschwerdeschreiben. Der Stimmungswandel in der Bevölkerung ist unverkennbar.“

Dennoch bewertet fast die Hälfte der Kommunen ihre Situation als „herausfordernd, aber machbar“. Besonders hervorgehoben wird das ehrenamtliche Engagement, das von zwei Dritteln der Befragten als „sehr gut“ oder „eher gut“ bewertet wird.

Wachsender Widerstand in der Bevölkerung

Gleichzeitig scheint der Widerstand in der Bevölkerung wieder zuzunehmen. So formieren sich in Hamburg in verschiedenen Stadtteilen Bürgerinitiativen gegen geplante Flüchtlingsunterkünfte. Ein Beispiel ist der Stadtteil Duvenstedt, wo neben einem Freibad auf der Festwiese eine neue Unterkunft für 320 Flüchtlinge entstehen soll. Bereits jetzt leben dort 220 Flüchtlinge, sodass künftig jeder zehnte Bewohner des Stadtteils ein Flüchtling wäre. Anwohner versuchen, den Bau juristisch zu verhindern.

Hamburg investiert inzwischen jährlich mehr als eine Milliarde Euro in die Versorgung von Flüchtlingen – eine Summe, die die Endkosten der berühmten Elbphilharmonie übersteigt.

Teure Unterkünfte: Immobilienkonzerne profitieren

In Berlin stehen die immensen Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen in der Kritik. Besonders umstritten ist die Anmietung eines Hotelkomplexes im Bezirk Lichtenberg, in dem 1200 Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Der Mietvertrag läuft über zehn Jahre und kostet den Berliner Senat 143 Millionen Euro. Hinzu kommen die Sanierungskosten. Pikant: Das Grundstück gehörte einst dem Land Berlin und wurde über die landeseigene Landesbank Berlin verkauft. Heute gehört es dem international tätigen Immobilienkonzern Aroundtown mit Sitz in Luxemburg. Tochterunternehmen des Konzerns betreiben zahlreiche Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland.

Ein weiteres Beispiel aus Berlin zeigt die massiven Preissteigerungen: Im Stadtteil Westend soll ab 2026 eine Unterkunft für 1500 Flüchtlinge entstehen. Das Gebäude, das 2014 noch 27 Millionen Euro wert war, wird für zehn Jahre angemietet – für insgesamt 156 Millionen Euro. Die hohen Nebenkosten sorgen für Kritik. Schon jetzt beschweren sich Supermärkte über Flüchtlinge aus benachbarten Heimen.

Notunterkünfte als Normalfall

Angesichts dieser Beispiele überraschen die Ergebnisse der DESI-Umfrage kaum: Rund fünf Prozent der befragten Kommunen geben an, Flüchtlinge in Turnhallen oder Zelten unterbringen zu müssen. Rund 35 Prozent greifen auf Wohncontainer zurück. Trotz der Herausforderungen nutzen 86 Prozent der Kommunen privaten Wohnraum, 62 Prozent kommunale Unterkünfte und knapp 60 Prozent Gemeinschaftsunterkünfte oder mobile Bauten.

Als wichtigste Unterstützungsmaßnahme fordern die Kommunen eine bessere Finanzierung. Mit einem Mittelwert von 4,6 auf einer Wichtigkeitsskala von 1 bis 5 steht diese Forderung an erster Stelle. Ebenso dringlich sind eine bessere Koordination in der Flüchtlingspolitik, mehr Integrations- und Sprachkurse sowie eine bessere Gesundheitsversorgung.

Trotz der schwierigen Situation gibt es auch positive Ansätze. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, freien Trägern und zivilgesellschaftlichen Akteuren wird von vielen Befragten als Erfolgsgeschichte beschrieben. Die Autoren der Studie betonen, dass ehrenamtliches Engagement eine zentrale Rolle für eine gelingende Integration spielt.

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