WDR-Chefin in der Kritik, weil sie AfD-Positionen im Sender abbilden will

Sollen AfD-Positionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk genauso präsent sein wie die anderer Parteien? Die Intendantin des WDR sagt ja – und erntet dafür Kritik.

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WDR-Chefin in der Kritik, weil sie AfD-Positionen im Sender abbilden will

Es sei wichtig, im Programm auch die AfD-Positionen abzubilden, meint Vernau.

© IMAGO / Kirchner-Media

Berlin. – Die Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Katrin Vernau, hält es für notwendig, auch Positionen der AfD in den Programmen des Senders abzubilden, wie die Evangelische Zeitung berichtet. „Wenn die AfD mit ihrem politischen Angebot nicht vorkommt, fühlen sich Menschen, die diese Partei wählen, nicht abgebildet“, sagte sie bei einer Sitzung des Rundfunkrats in Köln. Es sei auch keine Lösung, die Partei zu ignorieren. Sie würde ja nicht verschwinden, wenn man das tun würde. Zugleich betonte Vernau, dass der WDR den Diskurs über die AfD mit journalistischer Professionalität begleiten müsse. „Das ist für unsere Glaubwürdigkeit wichtig.“

Kritik aus dem Rundfunkrat

Vernaus Äußerungen stießen im Rundfunkrat allerdings auf Widerspruch. Peter Freitag, Vertreter der Gewerkschaft Verdi in dem Gremium, äußerte sich besorgt über die Berichterstattung des Senders. „Eine solche Partei kann nicht wie jede andere behandelt werden“, stellte er klar. Zudem kritisierte er, dass Migration in den vergangenen Wochen das dominierende Thema gewesen sei: „Mein Eindruck ist, dass wir das Agendasetting der AfD mitspielen.“

Auch Friederike van Duiven vom Bundesverband Bildender Künstler kritisierte die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender in der Migrationsdebatte. Sie bemängelte den unzureichenden Beitrag der Sender zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und gegen eine „faschistische Entwicklung“. Weitere Kritik kam von Ksenija Sakelsek, Vertreterin des Landesintegrationsrates Nordrhein-Westfalen. Sie forderte den WDR auf, nicht immer nur über sich selbst zu sprechen, sondern auch Menschen mit „internationaler Familiengeschichte“ zu Wort kommen zu lassen.

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