Medienwissenschaftler: „X ist eine Nazi-Propaganda-Waffe“

Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder X sind für viele Menschen ein Ort des Austauschs. Doch der Medienwissenschaftler Michael Seemann bezeichnet zumindest X als „Nazi-Propaganda-Waffe“.

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Medienwissenschaftler: „X ist eine Nazi-Propaganda-Waffe“

Für den Medienwissenschaftler sind die „guten Zeiten“ auf Sozialen Medien vorbei.

© IMAGO / ZUMA Press Wire

Der Medienwissenschaftler Michael Seemann sagte kürzlich dem BR, Twitter sei zu einer „Nazi-Propaganda-Waffe“ geworden. Er begründete seinen Vorwurf damit, dass der gemeinsame Raum, den es anfangs für wichtige Stimmen aus Politik und Gesellschaft oder für Experten und Blogger gegeben habe, verloren gegangen sei. Sowohl X, wie Twitter inzwischen heißt, als auch Meta würden den freien Meinungsaustausch mittlerweile aktiv unterbinden, so Seemann im Interview mit dem BR Zündfunk. Bei Twitter habe sich nach der Übernahme durch Elon Musk nicht nur der Name geändert, die Plattform funktioniere generell anders und verbannte „Rechtsextreme“ seien wieder auf die Plattform zurückgekehrt. Musk selbst bezeichnete er in einem Beitrag auf X ebenfalls als „Nazi“.

„Gute Zeiten sind vorbei“

„Musk hat sehr viele Hebel in Bewegung gesetzt, um über X seiner Meinung und Weltsicht Ausdruck zu verleihen“, sagt Seemann. Er spricht von einem „Krieg gegen die kritische Öffentlichkeit“. Und den führe Musk auch noch „unter dem Banner der Meinungsfreiheit, womit er nur die Meinung von Rechtsradikalen meint, die er zurückgeholt hat auf die Plattform. Twitter oder jetzt X ist – man kann es nicht anders sagen – zu einer Nazi-Propaganda-Waffe geworden.“

Seemann ist nicht optimistisch, dass die digitale Öffentlichkeit zurückerobert werden kann. Denn eine echte Alternative sei nicht in Sicht. Und die linke Community, die nach Musks Einstieg nach und nach die Plattform verließ, habe sich entweder auf verschiedene kleinere Netzwerke wie Mastodon oder Bluesky verteilt oder ganz zurückgezogen – und könne so eben keine Öffentlichkeit mehr bilden. „Die guten Zeiten sind definitiv vorbei“, so Seemanns Fazit.

X weiter stark von Demokraten geprägt

Mit der Frage, ob die Plattform tatsächlich rechter geworden ist, beschäftigte sich der Economist. Wie die Zeitung in einem Online-Beitrag darlegt, hätten linke Nutzer die Plattform nach der Übernahme durch Musk zwar tatsächlich in Scharen verlassen – so sei die Zahl der Nutzer, die den Demokraten im Senat folgen, nach Musks Ankündigung, die Plattform zu übernehmen, um 0,2 Prozent gesunken und die Demokraten im Senat hätten seit Oktober 2022 durchschnittlich drei Prozent ihrer Follower verloren –, doch trotz dieser Veränderungen sei die Plattform weiterhin stark von den Demokraten geprägt. Die Senatoren der Partei haben 50 Prozent mehr Follower als ihre republikanischen Kollegen, berichtet der Economist.

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