Kriegsgerät aus dem Westen jetzt in Nigeria
Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari warnte davor, dass „Waffen, die im Krieg in der Ukraine eingesetzt wurden, allmählich in die Region durchsickern”.
Schon seit Monaten warnen Experten bis hin zur europäischen Polizeibehörde Europol davor, dass für die Ukraine bestimmte Waffenlieferungen aus dem Westen massenhaft auf dem Schwarzmarkt auftauchen und auf ganz anderen Krisenschauplätzen landen könnten. Erst vor wenigen Wochen hatte die finnische Polizei Alarm geschlagen – nach ihren Erkenntnissen sind bereits Kriegswaffen aus der Ukraine, etwa Sturmgewehre, in die Hände finnischer Krimineller gelangt.
Kriegswaffen bald in Händen von IS-Terroristen?
Jetzt der nächste Fall: der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari warnte davor, dass „Waffen, die im Krieg in der Ukraine eingesetzt wurden, allmählich in die Region durchsickern”, und forderte eine verstärkte Grenzsicherung.
Fachleute malen bereits seit langem das Alptraum-Szenario an die Wand, dass Kriegswaffen in die Hände islamistischer Terroristen von Boko Haram bis zum IS gelangen könnten. In Nigeria wird dieser Albtraum jetzt wahr. „Leider dienen die Situation in der Sahelzone und der aktive Krieg in der Ukraine als wichtige Quellen für Waffen und Kämpfer, die die Reihen der Terroristen in der Tschadsee-Region stärken”, sagte Buhari während eines Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der Tschadsee-Becken-Kommission (LCBC).
Buhari will Umlauf illegaler Waffen stoppen
Er stellte fest, dass „ein erheblicher Teil der für den Krieg bestimmten Waffen und Munition weiterhin in die Tschadsee-Region und andere Teile der Sahelzone gelangt”, und betonte, dass „diese Waffenlieferungen in die Region die Verbreitung von Kleinwaffen und leichten Waffen verstärkt haben, die weiterhin den kollektiven Frieden und die Sicherheit in der Region bedrohen”.
Es sei dringend notwendig, die Zusammenarbeit zwischen den Grenzkontrollbehörden und anderen Sicherheitsdiensten zu beschleunigen, um den Umlauf aller illegalen Waffen in der Region zu stoppen, teilte die nigerianische Präsidentschaft auf ihrem Facebook-Account mit.
Dazu ist es freilich längst zu spät – und die Quelle des Übels ist in der Ukraine zu suchen, wo bislang keinerlei Kontrolle über Verbleib und Ausgabe der vom Westen gelieferten Waffen stattfindet. Berichten zufolge finden erhebliche Kontingente an Waffen und Munition gar nicht erst ihren Weg an die Front, sondern werden schon auf dem Weg dorthin in Richtung Schwarzmarkt abgezweigt.