Trotz COVID-19: Viele russische Museen weiterhin geöffnet

In Russland gab es bisher noch keinen Erlass, der die Schließung staatlicher Museen vorsehen würde. Viele große Museen halten ihren öffentlichen Betrieb deshalb weiterhin aufrecht.
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Trotz COVID-19: Viele russische Museen weiterhin geöffnet

Bild: Auch das Eremitage-Museum in St. Peterburg hat weiterhin geöffnet / Bild: Die Tagesstimme

In Russland gab es bisher noch keinen Erlass, der die Schließung staatlicher Museen vorsehen würde. Viele große Museen halten ihren öffentlichen Betrieb deshalb weiterhin aufrecht.

Moskau/St. Petersburg. – In vielen europäischen Ländern wurden angesichts des sich immer weiter ausbreitenden Coronavirus teils drastische Maßnahmen gesetzt. Österreich läuft seit heute etwa auf „Minimalbetrieb“, einige Orte wurden gar unter Quarantäne gestellt. In Russland werden Maßnahmen im Kampf gegen das Virus allerdings nur zögerlich umgesetzt. Der russische Präsident übt sich in Zurückhaltung.

Privates Museum schließt

Zwar hat Russland bereits Anfang Februar 2020 die Grenzen zu China geschlossen und damit begonnen, Visa für Staatsbürger betroffener Gebiete auszusetzen. Dennoch halten wichtige staatliche Museen ihren öffentlichen Betrieb weiter aufrecht. Bisher gibt es nämlich keinen Erlass des Kulturministeriums, der eine Schließung der Museen vorsehen würde.

Als erste wichtige Kunstinstitution Russlands hat das private Museum Garage in Moskau am Samstag in Zusammenhang mit dem Coronavirus aber seine temporäre Schließung verkündet. Die Petersburger Eremitage teilte indes mit, alle für die nächste Zeit angekündigten Ausstellungen auch tatsächlich zeigen zu wollen. Man wolle jedoch auf offizielle Eröffnungsfeiern verzichten. Zudem seien keine Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen geplant. Zur Prävention wolle man außerdem die Intervalle bei Desinfektionsmaßnahmen an wichtigen Orten des Museums auf zwei Stunden halbieren und Mitarbeiter, die mit Besuchern kommunizieren, mit Schutzmasken versorgen.

„Können nicht schließen“

„Wir sind ein staatliches Museum und können im Unterschied zur Garage ohne Erlass des Kulturministeriums selbstständig weder öffnen noch schließen“, begründete die Direktorin des Puschkin-Museums, Marina Loschak, die weitere Öffnung des Museums. Sie habe keine Ahnung, ob es einen solchen Erlass geben werde, sagte sie. „Wir versuchen in dieser Situation vernünftig zu agieren und müssen jetzt einen kühlen Kopf bewahren“, so Loschak.

Gestern gab es in Russland offiziell 63 Fälle von Coronavirus-Infektionen, die Dunkelziffer ist auch aufgrund einer geringen Zahl an Tests unklar. Nach Behördenangaben ist noch niemand an den Folgen des Virus gestorben.

Krankenhaus für Corona-Infizierte geplant

Drastische Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die mit zahlreichen Maßnahmen in EU-Staaten, darunter Italien, Österreich und Spanien, vergleichbar wären, sind in Russland bisher aber ausgeblieben. Allerdings will die Stadt Moskau ein neues, eigenes für Coronavirus-Patienten betriebenes Krankenhaus bauen. Das Spital soll eine Kapazität von 500 Betten haben und in „naher Zukunft“ fertiggestellt sein, wie die Behörden der russischen Hauptstadt mitteilen.

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Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und absolvierte dort die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe.

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