Neue Zahlen: Fast jeder Vierte spricht zu Hause nicht Deutsch
Fast ein Viertel der deutschen Bevölkerung spricht zu Hause eine andere Sprache als Deutsch. Am häufigsten wird Türkisch gesprochen, gefolgt von Russisch und Arabisch.
In vielen Haushalten dominiert Türkisch als Alltagssprache. (Symbolbild)
© IMAGO / SchöningBerlin/Wiesbaden. – In deutschen Haushalten dominiert zwar nach wie vor die deutsche Sprache, aber ein erheblicher Teil der Bevölkerung spricht zu Hause eine andere Sprache. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, verständigten sich im Jahr 2023 rund 23 Prozent der Menschen zu Hause zumindest teilweise in einer anderen Sprache als Deutsch.
Türkisch dominiert
Von den insgesamt 15,6 Millionen Personen, die zu Hause überwiegend oder ausschließlich eine andere Sprache als Deutsch verwenden, ist Türkisch mit 14 Prozent die am häufigsten gesprochene Sprache. Es folgen Russisch mit 12 Prozent und Arabisch mit neun Prozent.
Während 77 Prozent der Bevölkerung ausschließlich Deutsch sprechen, verwenden 17 Prozent neben Deutsch mindestens eine weitere Sprache. In dieser Gruppe ist Deutsch für 26 Prozent die vorrangig verwendete Sprache, während knapp drei Viertel (74 Prozent) eine andere Sprache bevorzugen.
Nutzung von mehreren Sprachen
In Haushalten mit Einwanderungsgeschichte spielt Deutsch zwar oft eine wichtige Rolle: 22 Prozent der 21,2 Millionen Menschen dieser Gruppe verständigen sich ausschließlich auf Deutsch. 54 Prozent verwenden allerdings sowohl Deutsch als auch eine andere Sprache. Innerhalb dieser Gruppe verständigen sich 21 Prozent überwiegend auf Deutsch, 79 Prozent überwiegend in einer anderen Sprache.
Ein knappes Viertel (24 Prozent) der Personen mit Einwanderungsgeschichte spricht zu Hause ausschließlich eine andere Sprache. Als Personen mit Einwanderungsgeschichte gelten laut Destatis Personen, die selbst oder deren Eltern nach 1950 nach Deutschland zugewandert sind.
Deutschkenntnisse steigen
Nach einer weiteren Erhebung des Sozio-oekonomischen Panels gaben im Jahr 2021 rund 76 Prozent der Zugewanderten an, nach Selbsteinschätzung über gute oder sehr gute mündliche Deutschkenntnisse zu verfügen – ein Anstieg um elf Prozentpunkte seit 2007. Bei den Nachkommen von Eingewanderten, Personen mit einseitiger Einwanderungsgeschichte und Personen ohne Einwanderungsgeschichte gaben jeweils zu mindestens 99 Prozent gute oder sehr gute mündliche Deutschkenntnisse an.