Anfrage deckt auf: Mohammed-Varianten unter Top 5 der Namen bei Langzeitarbeitslosen
Eine Auswertung der Langzeitarbeitslosigkeit zeigt: Während klassische deutsche Vornamen die Spitzenplätze der Statistik anführen, erreicht die zusammengefasste Gruppe der Mohammed-Varianten zahlenmäßig ein mit den häufigsten deutschen Einzelnamen vergleichbares Niveau.
Unter den häufigsten Namen von Langzeitarbeitslosen dominieren deutsche Vornamen. Berücksichtigt man jedoch die unterschiedlichen Schreibweisen des Namens „Mohammed”, schafft es diese Gruppe sogar unter die Top 5.
© IMAGO / Henricus LüschenBerlin. – Eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hat neue Einblicke in die Struktur der Langzeitarbeitslosigkeit in Deutschland geliefert. Auf Grundlage von Daten der Bundesagentur für Arbeit wird sichtbar, welche Vornamen besonders häufig unter Menschen vorkommen, die seit mindestens einem Jahr ohne Beschäftigung sind. In die Auswertung wurden sowohl Empfänger von Bürgergeld als auch Personen in der Arbeitslosenversicherung einbezogen.

Anteil der Langzeitarbeitslosen bei 36 Prozent
Demzufolge waren im Herbst 2025 bundesweit rund 2,9 Millionen Menschen als arbeitslos gemeldet. Davon galten etwa 1,05 Millionen als langzeitarbeitslos. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen lag damit bei rund 36 Prozent. Rund zwei Drittel dieser Gruppe besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit, etwa ein Drittel waren Ausländer. Die Quoten unterscheiden sich je nach Alter, Herkunft und Region teils deutlich.
In der Rangliste der häufigsten Vornamen von Langzeitarbeitslosen, die Bürgergeld beziehen, stehen traditionelle deutsche Namen an der Spitze. Wenn man sich die Einzelnamen anschaut, sind Michael (7.190), Andreas (6.260), Thomas (6.120) und Christian (4.950) besonders häufig vertreten. Auch weitere gängige Vornamen wie Daniel (4.260), Alexander (4.170), Frank (3.840) oder Stefan (3.310) finden sich in den oberen Rängen.
Neben den dominierenden deutschen Vornamen tauchen auch nichtdeutsche Namen mit auffälliger Häufigkeit auf. So erreicht beispielsweise Ali mit 2.190 einen Platz unter den Top 20 der am häufigsten erfassten Vornamen. Auch Ahmad liegt mit 1.760 innerhalb der ersten 50.
Mohammed-Varianten unter den häufigsten Namen
In der AfD-Anfrage wird allerdings auch ein besonderer Fokus auf die unterschiedlichen Schreibweisen gelegt. Ein Beispiel ist der Vorname Mohammed: Berücksichtigt werden unter anderem die Schreibweisen Mohamed, Muhammed, Muhamed, Mohammad, Mohamad, Muhammet, Mehmed und Mehmet sowie zahlreiche weitere Varianten. Das Ergebnis: Zusammengenommen entfallen auf diese Namensgruppe mehrere tausend Langzeitarbeitslose, konkret 5.790, die Bürgergeld beziehen. Hinzu kommen weitere Betroffene (310) in der Arbeitslosenversicherung.
Auch bei den Vornamen Ahmad und Ali gibt es zahlreiche Varianten. Beim Namen Ahmad sind dies beispielsweise Ahmed, Ahmet, Achmed und Achmet. Beim Namen Ali werden neben der Grundform auch Schreibweisen wie Alican, Alihan oder Alireza erfasst. Beide Namensgruppen erreichen jeweils hohe vierstellige Fallzahlen (3.170) im Bürgergeld und haben zusätzliche Bestände (120) in der Arbeitslosenversicherung.
Deutliche regionale Unterschiede
Wie die Daten zeigen, gibt es auch regional große Unterschiede bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Die höchsten Anteile von Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen gibt es in Bremen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Niedrigere Quoten werden dagegen in Bayern und Baden-Württemberg erreicht. Innerhalb der Bundesländer variieren die Werte zwischen einzelnen Städten und Landkreisen teils stark.
Die Daten unterscheiden zudem nach Staatsangehörigkeiten und Herkunftsregionen. Während der Anteil der Langzeitarbeitslosen bei Deutschen leicht über dem Gesamtdurchschnitt liegt, ist er bei Ausländern insgesamt etwas niedriger. Gleichzeitig weisen einzelne Herkunftsgruppen, etwa aus dem Westbalkan oder bestimmten nichteuropäischen Staaten, besonders hohe Langzeitarbeitslosenquoten auf. Bei Personen aus der Ukraine liegt der Anteil der Langzeitarbeitslosen hingegen deutlich unter dem Gesamtdurchschnitt.
In der Antwort auf die Anfrage der AfD wird darauf hingewiesen, dass nicht für alle Bereiche vollständige und vergleichbare Daten vorliegen. Insbesondere im Bürgergeldbezug beziehen sich die Zahlen nur auf bestimmte Jobcenter.


