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Bericht: Bis zu 18.000 Euro Kosten pro Asylwerber in Wien

Für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Asylwerber zahlt Wien laut einem Bericht teilweise bis zu 18.000 Euro pro Monat – deutlich mehr als andere Bundesländer.

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Bericht: Bis zu 18.000 Euro Kosten pro Asylwerber in Wien

Die Kosten für die Betreuung von Asylwerbern sind in Wien besonders hoch, wie ein Bericht zeigt. (Symbolbild)

© IMAGO / Funke Foto Services

Wien. – Die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Asylwerber kann die Stadt Wien bis zu 18.000 Euro pro Monat und Person kosten. Das geht aus einer Tagsatzliste privater Träger hervor, die der Kronen Zeitung vorliegt. Eine der teuersten Einrichtungen ist der Verein „Neue Wege“, der pro Tag und Person 603 Euro verrechnet. Geschäftsführer Ernst Leidinger erklärte gegenüber der Zeitung, die Personalkosten würden über 85 Prozent der Ausgaben ausmachen. Je nach Bedarf würden bis zu zwei Betreuer rund um die Uhr eingesetzt – vor allem bei „psychisch auffälligen Jugendlichen“.

Vergleich: Was andere Bundesländer zahlen

Ein Blick in andere Bundesländer zeigt deutlich geringere Kosten. In Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten werden für die Regelbetreuung 112 Euro pro Tag veranschlagt, für die Intensivbetreuung 130 Euro. Davon übernimmt der Bund 60 Prozent. Die Stadt Wien wiederum verweist auf das sogenannte Realkostenmodell, das auf Empfehlung des Rechnungshofes gemeinsam mit dem Bund eingeführt wurde. Laut Innenministerium sei allerdings noch kein Cent geflossen, eine Evaluierung sei geplant.

Nur fünf Jugendliche in Sonderbetreuung

Derzeit sind nach Angaben der Stadt Wien rund 570 unbegleitete minderjährige Asylwerber in Wien untergebracht. Davon leben 200 in Privatquartieren und 370 in organisierten Unterkünften. In letzteren kommt auf neun Jugendliche eine Betreuungsperson. Nur fünf Jugendliche werden in besonders kostenintensiven Einrichtungen mit psychologischer Betreuung betreut. Österreichweit befinden sich rund 1.400 UMF (unbegleitete minderjährige Flüchtlinge) in der Grundversorgung.

Hacker verteidigt hohe Ausgaben

Der Wiener Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) verteidigt die hohen Ausgaben. Die anderen Länder hätten dieselben Ausgaben, sie würden es nur nicht offenlegen, meint er. Er verweist darauf, dass die Betreuung psychisch auffälliger Jugendlicher – unabhängig von ihrer Herkunft – eben teuer sei. Er regte außerdem den Vergleich mit dem Justizsystem an. Die Kronen Zeitung tat das: Ein Häftling kostet demnach rund 180 Euro pro Tag, ein Tag im Krankenhaus 200 bis 300 Euro. Selbst die intensivste Altenpflege koste kaum mehr als 8.000 Euro im Monat, heißt es im Krone-Bericht weiter.

Spezialfall psychisch kranker Jugendlicher

Die besonders teuren Quartiere sind laut Hacker „keine Standardeinrichtungen mit 600, 800 oder 900 Euro. Das sind super Sondereinrichtungen für Leute, die besonders krank sind, die besonders auffällig sind, die psychisch krank sind“. Das sei kein flüchtlings- oder wienspezifisches Thema. „Die Kosten von solchen Einrichtungen sind von Wien bis Vorarlberg ähnlich hoch. Das ist völlig unabhängig vom Bundesland. Das liegt ja vor dem Personal. Wir haben einen 24-Stunden-Dienst mit Ärzten und Therapeuten“, ergänzt er. In einer einzigen Wohneinrichtung würden zwei Dutzend Personen arbeiten.

In der der Krone vorliegenden Liste wird die günstigste Unterkunft für Minderjährige ohne besondere Betreuung mit 269 Euro pro Tag angegeben – das sind 8.070 Euro im Monat.

Auch NEOS zeigen Verständnis für hohe Tagessätze

Unterstützung erhält Hacker aus dem Büro von NEOS-Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling: „Diese Tagsätze wirken auf den ersten Blick hoch, sind aber im Vergleich nicht ungewöhnlich. Es handelt sich um Kinder mit schweren psychischen Erkrankungen, die intensive Betreuung benötigen.“ Verwiesen wird auf den niederösterreichischen Entgeltkatalog: Dort kostet eine intensivpädagogische Kleingruppe mit einem Betreuungsschlüssel von 1:1 bis zu 1.217 Euro pro Tag. Selbst das Basismodul der stationären Betreuung liegt dort bei 271 Euro pro Tag.

FPÖ sieht „ungerechte Verteilung“

Scharfe Kritik kommt hingegen von der Wiener FPÖ. Stadtrat und Spitzenkandidat zur Wien-Wahl, Dominik Nepp, spricht von einer ungerechten Verteilung: „Während die fleißigen Wiener von der Ludwig-SPÖ immer mehr belastet werden und die Babler/Ludwig-Regierung den Pensionisten das Geld wegnimmt, werden für minderjährige Asylwerber bis zu 18.000 Euro pro Monat ausgegeben“.

Nepp sieht darin ein klares Versagen der Stadtpolitik. Viele Wiener könnten sich trotz harter Arbeit das Leben nicht mehr leisten. „Gleichzeitig spart man bei der Sicherheit, indem bei der Polizei Überstunden gestrichen werden. Gemeindewohnungen verschimmeln, Pensionen werden gekürzt und selbst für Kinder fehlt in den Schulen das Geld – aber für Asylanten, die integrations- und arbeitsunwillig sind, schüttet SPÖ-Bürgermeister Ludwig jedoch das Füllhorn aus“, so die Kritik.

Familienzusammenführung in der Heimat

Für Nepp reiht sich dieser Fall in eine Reihe mit anderen bekannten Beispielen ein – etwa jenem einer syrischen Familie, die laut einem älteren Krone-Bericht 4.600 Euro netto Mindestsicherung erhalten würde. Nepp fordert eine radikale Kehrtwende hin zu einem System, in dem das Geld vor allem an jene Österreicher gehen soll, die „fleißig“ seien, unverschuldet in Not geraten seien und an, jene, die ein Leben lang hart gearbeitet hätten – „nämlich unseren Pensionisten“.

Abschließend forderte der FPÖ-Politiker, dass minderjährige Asylwerber „umgehend mit ihren Familien zusammengeführt werden – allerdings in ihrem Heimatland“.

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