Heil will Fachkräfte mit „Chancenkarte“ locken

Mit einer „Chancenkarte“ soll die Zuwanderung von Arbeitskräften erleichtert werden. Arbeitsminister Heil sprach von einer Lösung des Fachkräftemangels.
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Heil will Fachkräfte mit „Chancenkarte“ locken

Bundesminister Hubertus Heil 2020, Olaf Kosinsky, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Mit einer „Chancenkarte“ soll die Zuwanderung von Arbeitskräften erleichtert werden. Arbeitsminister Heil sprach von einer Lösung des Fachkräftemangels.

Berlin. – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht in der „Chancenkarte“ eine Möglichkeit, die Probleme des deutschen Arbeitsmarktes zu lösen. Mit transparenten Standards sollen qualifizierte Arbeitswillige aus aller Welt nach Deutschland gelockt werden. Wer einen von Deutschland anerkannten Abschluss vorweisen könne, erfülle sofort die Bedingung für die „Chancenkarte“. Aber auch anderen Menschen sollten Chancen eingeräumt werden, nach Deutschland zu kommen, betonte Heil gegenüber der WELT. Er denke dabei an ein Punktesystem mit vier Kriterien: ein ausländischer Abschluss, mindestens drei Jahre Berufserfahrung, Deutschkenntnisse oder ein Voraufenthalt in Deutschland. Wer drei von vier Kriterien erreiche, soll die „Chancenkarte“ erhalten.

Ein jährliches Kontingent soll nach den Vorstellungen des Arbeitsministers die Einwanderung über die „Chancenkarte“ begrenzen. Heil erklärte dies folgendermaßen: „Wir legen Jahr für Jahr, entsprechend unserem Bedarf, ein Kontingent fest, wie viele Menschen mit der Chancenkarte nach Deutschland kommen dürfen, um sich hier für eine bestimmte Zeit einen Job oder eine Ausbildung zu suchen. Für diese Zeit müssen sie ihren Lebensunterhalt selbst sichern können.“

Problemfeld Arbeitsmigration

Trotz der stetigen Einwanderung seit 2015 aus Nicht-EU-Staaten liegt der Bestand an offen gemeldeten Arbeitsstellen auf einem Allzeithoch. Über 850.000 Stellen sind laut statista unbesetzt, darunter 56.000 allein in medizinischen Gesundheitsberufen. Von diesem Berufszweig nimmt man den größten zukünftigen Bedarf an, da er mit der Überalterung der Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten weiterwachsen könnte. Doch auch schwankende Rohstoffpreise werden von 63 Prozent der deutschen Unternehmen als ein großes Risiko eingeschätzt. Dies geht aus einer Umfrage vom Dezember 2021 mit 800 Firmen hervor.

Der Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander wies gegenüber der BamS auf die Bedeutung des Fachkräftemangels hin. Dieser bedrohe „unseren gesellschaftlichen Wohlstand wie früher die Massenarbeitslosigkeit“. Vier von zehn Betrieben und Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie klagten über Produktionsschwierigkeiten wegen fehlender Fachkräfte. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks meldet aktuell rund 250.000 fehlende Fachkräfte.

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