„Menschliches Leid“: Katholische Migrationsexperten üben Kritik an EU-Asylreform
Die geplante EU-Asylreform sieht vor, irreguläre Migration durch Sonderverfahren an den EU-Außengrenzen zu bekämpfen. Kritik kommt vom Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS), der Alternativen zur Reform vorschlägt.
Die Sprecherin des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS), Roberta Nikšić, warnt im Zusammenhang mit der geplanten EU-Asylreform, die irreguläre Migration durch Sonderverfahren an den EU-Außengrenzen bekämpfen will, davor, dass dadurch noch mehr Migranten in unsicheren Situationen ausharren müssten, vor allem in Ländern wie Bosnien. Sie prognostizierte weiteres menschliches Leid an den EU-Außengrenzen.
Stanko Perica, JRS-Direktor für Südosteuropa, betonte, dass langfristig nur mehr legale und sichere Migrationswege das Problem der irregulären Migration lösen könnten. Er schlug Maßnahmen wie humanitäre Visa, spezielle Arbeitserlaubnisse und gemeindebasierte Patenschaftsprogramme vor.
Migration soll fair geregelt werden
Ein von EU-Parlament und Rat gebilligter Plan, der 2026 in Kraft treten soll, sieht vor, dass Migranten aus Ländern mit niedriger Asylanerkennungsquote an den Außengrenzen einem beschleunigten Verfahren unterzogen werden. Sie sollen eine kostenlose Rechtsberatung erhalten, während diejenigen, die keinen Anspruch auf internationalen Schutz haben, zurückgeführt und reintegriert werden sollen.
Ziel der EU-Kommission ist es, Migration durch strenge, aber faire Regeln langfristig zu steuern und zu normalisieren. Laut Frontex gab es im Jahr 2023 rund 380.000 irreguläre Grenzübertritte an den EU-Außengrenzen, wobei die zentrale Mittelmeerroute die aktivste Route nach Europa war, gefolgt von der Westbalkanroute.