Rolle des Islam in Europa: EU gibt 10 Mio. Euro für Koranprojekt aus
Die EU fördert mit mehreren Millionen Euro ein Projekt, das den Koran als Teil der europäischen Geschichte untersucht. Das stößt auf heftige Kritik.
Die Förderung des Koranprojekts ist nicht unumstritten. (Symbolbild)
© Foto von Muhammad Amaan auf UnsplashBrüssel. – Mit zehn Millionen Euro fördert der Europäische Forschungsrat (ERC) das Projekt „EuQu“. Im Zentrum des Forschungsvorhabens steht laut Eigenbeschreibung die Rolle des Korans in der europäischen Religions- und Geistesgeschichte zwischen 1150 und 1850. Der Ansatz ist historisch-kulturwissenschaftlich: Der Koran soll nicht nur als islamischer, sondern auch als europäischer Text untersucht werden.
Der Koran als Teil europäischer Ideengeschichte
Die Forscher gehen davon aus, dass der Koran im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit ein wichtiger Bestandteil der europäischen Religions- und Geistesgeschichte war. In den christlich geprägten Gesellschaften sei er Teil der politischen und religiösen Auseinandersetzungen gewesen – nicht nur in den Konflikten mit dem Islam, sondern auch zwischen den christlichen Konfessionen. Auch europäische Juden, Freidenker, Atheisten und Muslime hätten sich in unterschiedlicher Weise mit dem Koran auseinandergesetzt.
Ziel von „EuQu“ sei es, diese vielfältige Rezeption zu dokumentieren: Die Forscher untersuchen unter anderem, wie der Koran in Europa gesammelt, kopiert, übersetzt und gedruckt wurde – zum Teil unter Rückgriff auf islamische Auslegungstraditionen. Auch Übersetzungen in europäische Volkssprachen durch muslimische Minderheiten in christlichen Ländern sollen analysiert werden.
„Glorifizierung des Islam als europäisches Erbe“
Die freiheitliche EU-Abgeordnete Petra Steger kritisiert die EU-Förderung scharf. Sie sieht darin ein einseitiges ideologisches Projekt: „Während unsere Vorfahren Europa mit Blut und Mut vor der islamischen Expansion verteidigten, öffnet Brüssel die Tore weit – und finanziert mit unseren Steuern Projekte, die den Islam als europäisches Erbe glorifizieren“, so Steger.
Für Steger ein politischer „Wahnsinn“, der Extremismus begünstige und die europäische Identität missachte. „Die EU-Kommission spuckt auf die Werte Europas. Die Folgen sind Terror, Entfremdung und Unsicherheit“, so die Europaabgeordnete. Besonders kritisch sieht sie die angeblichen Verbindungen eines Projektleiters ins Milieu der Muslimbruderschaft. Diese seien „besonders alarmierend“ und stellten die Neutralität der europäischen Forschungspolitik in Frage, so Steger.
Forschungsförderung „im Sinne der Bürger“ gefordert
Die Abgeordnete forderte einen Kurswechsel in der EU-Forschungsförderung. Statt ideologisch geprägter Großprojekte brauche es bürgernahe Forschung mit praktischer Relevanz. „Wir brauchen Initiativen, die ganz Europa schützen. Statt Ideologie mit Millionen zu zementieren, muss die EU endlich innovative Forschung fördern, die den Bürgern dient“, so Steger. Sie verwies auch auf die FPÖ-Petition gegen den politischen Islam. Der Fall „EuQu“ zeige, wie weit Brüssel von wissenschaftlicher Objektivität entfernt sei.