SPD mit schlechtestem Ergebnis seit 138 Jahren, CSU mit zweitschlechtestem seit 1949
Während sich andere Parteien über historische Zugewinne bei der Bundestagswahl freuen konnten, fuhren insbesondere SPD und CSU zum Teil die schlechtesten Ergebnisse ihrer Parteigeschichte ein.
Nach dem schlechten Ergebnis bei der Bundestagswahl wird Olaf Scholz (SPD) in der neuen Regierung nicht mehr Bundeskanzler sein.
© IMAGO / RevierfotoBerlin/München. – Die Bundestagswahl 2025 bringt für die CSU in Bayern zwar einen Sieg, aber auch ein historisch schlechtes Ergebnis. Mit 37,2 Prozent bleibt die Partei weit hinter ihren Erwartungen zurück. Auch die SPD muss ein historisches Tief hinnehmen – es ist ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl seit 1887.
CSU bleibt Nummer eins in Bayern
Trotz des zweitschwächsten Ergebnisses seit 1949 ist die CSU mit 44 Abgeordneten im Bundestag vertreten. Selbst im Münchner Süden, bisher eine Hochburg der Grünen, konnte die Partei gewinnen. „Zumindest in Bayern ist sehr klar, wer die Nummer eins ist“, kommentierte CSU-Chef Markus Söder das Ergebnis. Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef und Spitzenkandidat, betonte bei der Wahlparty in München: „Wir tragen überproportional zum Ergebnis bei“.
Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021, bei der die CSU mit 31,7 Prozent das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfuhr, legte die Partei um 5,4 Prozentpunkte zu. Dennoch bleibt das Ergebnis deutlich unter den bisherigen Rekordwerten: Von 1953 bis 2017 erreichte die CSU stets über 40 Prozent, in den 1980er-Jahren lag sie sogar stabil über 50 Prozent. Seit dem Amtsantritt von Markus Söder konnte die Partei die 40-Prozent-Marke bei Bundestagswahlen nicht mehr überschreiten.
SPD stürzt auf Rekordtief
Für die SPD war die Bundestagswahl 2025 ein historisches Desaster. Mit 11,6 Prozent fährt die Partei ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl seit 138 Jahren ein. Der Chefredakteur der Jungen Freiheit, Dieter Stein, kommentierte dazu auf X: „Die SPD hat 2025 das bei nationalen Wahlen schlechteste Ergebnis seit 1887 – also seit 138 (!) Jahren – eingefahren. Kurz: Es ist ein totales Desaster. Trotzdem wieder in der Regierung? Das muss man erst einmal hinkriegen.“
AfD wird zweitstärkste Kraft
Hinter der CSU positionierte sich die AfD mit 19 Prozent als zweitstärkste Kraft in Bayern, auch auf Bundesebene ist sie zweitstärkste Kraft. Die Grünen kamen auf 12 Prozent, während die SPD mit 11,6 Prozent nur den vierten Platz belegte. Die Freien Wähler um Hubert Aiwanger scheiterten mit 4,3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Linke konnte ihren Stimmenanteil in Bayern hingegen um 2,6 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent steigern.