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Großbritannien verbietet Einwanderungskritiker Camus die Einreise

Der Autor und Vordenker Renaud Camus sollte diese Woche auf einer Veranstaltung der Homeland Party sprechen. Doch wie andere Rechte vor ihm wurde auch er mit einem Einreiseverbot belegt.

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Großbritannien verbietet Einwanderungskritiker Camus die Einreise

Camus bei einer Veranstaltung des Institut Iliade in Paris.

© IMAGO / IP3press

London. – Der französische Schriftsteller und Philosoph Renaud Camus ist von der britischen Regierung offiziell an der Einreise nach Großbritannien gehindert worden, wie mehrere Medien berichten. Wie Camus mitteilte, wurde sein Antrag auf eine elektronische Reisegenehmigung (ETA) abgelehnt. In einer Mitteilung des britischen Innenministeriums hieß es demnach, dass seine Anwesenheit im Vereinigten Königreich nicht als förderlich für das öffentliche Wohl erachtet werde. Geplant war, dass Camus am 26. April bei einer Veranstaltung der Homeland Party in Großbritannien sowie wenige Wochen später vor der traditionsreichen Oxford Union sprechen sollte.

Homeland Party kritisiert politische Zensur

Die Homeland Party reagierte mit scharfer Kritik: „Herrn Camus, einem angesehenen französischen Schriftsteller und Philosophen aus einem benachbarten und befreundeten Land, wurde die Einreise nicht verweigert, weil er eine Bedrohung darstellt, sondern weil seine Ideen es tun“, heißt es dazu in einer Stellungnahme. Es handele sich nicht um gewaltverherrlichende Ansichten, betont die Partei, sondern um „Ideen, die die liberale Orthodoxie in Frage stellen und unbequeme Fragen über die Entwicklung der westlichen Gesellschaften aufwerfen“.

Camus sollte zum Thema Remigration sprechen, ein Konzept, das die Homeland Party als „friedlich, human und zunehmend relevant“ bezeichnet. Camus habe, so die Partei, in Übereinstimmung mit dem Gesetz eine ETA beantragt, die zunächst erteilt, dann aber zurückgezogen worden sei. Der Grund dafür sei eine „eine vage, nicht nachweisbare Formulierung, die immer häufiger verwendet wird, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen“.

Kein Einspruch möglich, Visum mit Hürden

Der Autor hat kein Einspruchsrecht, wie aus der E-Mail hervorgeht, könnte aber ein Visum beantragen. Diese Option sei angesichts der Kosten und der knappen Zeit nicht sinnvoll, erklärte die Homeland Party. „Wir haben von internen Quellen gehört, dass es wahrscheinlich mit der gleichen vagen Begründung abgelehnt werden würde – also sparen wir uns das Geld“.

Doppelte Standards beim Grenzschutz?

Die Homeland Party wirft der britischen Regierung widersprüchliche Prioritäten vor. Es sei lächerlich zu behaupten, diese Entscheidung diene dem „öffentlichen Wohl“, wenn zuletzt an einem einzigen Tag „mehr als 700 Migranten illegal den Ärmelkanal überquert haben und auf Kosten der Steuerzahler versorgt werden“. Gleichzeitig würden Gerichte regelmäßig die Abschiebung verurteilter Straftäter verhindern, während „ein älterer, höflicher Intellektueller mit tadellosem Leumund“ an der Grenze abgewiesen werde – „weil man Angst hat, was er sagen könnte“.

Die Partei spricht von politischer Zensur: „Es geht nicht um nationale Sicherheit. Es geht um politische Zensur.“ Wer Demokratie und Meinungsfreiheit erhalten wolle, könne nicht gleichzeitig friedliche ausländische Denker daran hindern, mit offiziellen politischen Parteien über Politik zu diskutieren.

Camus: „Ich liebe England. Oder ich tat es“

Der betroffene Autor selbst kommentierte das Einreiseverbot mit dem ihm eigenen Sarkasmus: „Offenbar haben sie Angst, dass ich die Briten greatreplace. Dabei bin ich 78 Jahre alt und schwul.“ In einem weiteren X-Beitrag schrieb er: „Ich liebe England. Oder zumindest tat ich das, vor der Kolonialisierung.“

„Die Regierung fürchtet seine Worte“

Auch der Verlag Vauban Books, der die Werke von Camus verlegt, äußerte sich zu dem Einreiseverbot und veröffentlichte eine Erklärung, in der es heiß, dass das Vereinigte Königreich damit erneut bestätigt habe, „dass es die grundlegendsten Prinzipien der liberalen Demokratie aufgegeben hat“. Camus sei einer der größten lebenden Autoren, und die Nachwelt werde sich an ihn als solchen erinnern, fügte der Verlag hinzu. Die Regierung Starmer hingegen werde, wenn überhaupt, nur wegen ihrer „ständigen Verrätereien“ und ihrer „abgrundtiefen Mittelmäßigkeit“ in Erinnerung bleiben.

Kritik an Medien und politischem Klima

Die Homeland Party äußerte sich auch zur medialen Rezeption des Falls. Kritisiert wurde unter anderem, dass die etablierten Medien zwar den Verlag, nicht aber die betroffene Partei selbst kontaktiert hätten. Zudem sei der Fall bewusst heruntergespielt worden: „Wenn unsere Ideen so falsch sind, so jenseits von Gut und Böse, dann müssen sie öffentlich diskutiert werden. Dass sie es nicht können, sagt alles.“

Mit Blick auf ähnliche Fälle betonte die Partei: „Die gleiche Begründung – ‚nicht dem öffentlichen Interesse dienlich‘ – wurde gegen mindestens zwei weitere politische Autoren ohne Vorstrafen und mit einer klaren Haltung gegen Extremismus verwendet.“ Als Beispiele nannte sie Jared Taylor und Martin Sellner, die 2018 beziehungsweise 2019 ebenfalls von Einreiseverboten betroffen waren.

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