Dexit und D-Mark: Warum die AfD-Position zu Euro und EU vernünftig ist
Der Ökonom Jurij C. Kofner kritisiert in seinem Kommentar für FREILICH die negativen Prognosen führender Ökonomen zur Euro- und EU-Position der AfD als unrealistisch und oberflächlich. Statt Panikmache fordert er eine sachliche Diskussion.
Ein kürzlich im Handelsblatt veröffentlichter Artikel hetzt mal wieder gegen die AfD: Führende Ökonomen warnen vor den angeblich katastrophalen Folgen eines Dexit und der Wiedereinführung der D-Mark, wie sie von der AfD gefordert werden. Kritiker wie Monika Schnitzer, Marcel Fratzscher und Holger Schmieding malen Schreckensszenarien von Deindustrialisierung, Massenarbeitslosigkeit und Wohlstandsverlust. Doch ein genauerer Blick zeigt: Diese Argumente sind oft oberflächlich, verzerrt oder schlichtweg falsch.
Die EU: Vom Gewinnmodell zur Belastung
Zunächst wird suggeriert, die AfD wolle eine Rückkehr zu voneinander isolierten Nationalstaaten. Das ist falsch. Die AfD fordert nicht einen planlosen EU-Austritt, sondern die geordnete Gründung einer neuen Europäischen Wirtschafts- und Interessengemeinschaft (EWIG). Dieses Konzept basiert auf souveräner Zusammenarbeit statt zentralistischem Dirigismus. Kernelemente wie der Binnenmarkt, die Zollunion, Freihandelsabkommen und Forschungszusammenarbeit bleiben erhalten – ohne jedoch die schädlichen Begleiterscheinungen der aktuellen EU-Politik, wie etwa die Bürokratiemonster aus Brüssel.
Die Sytemökonomen preisen die EU als ein reines Gewinngeschäft für die deutsche Wirtschaft an. So errechnete der renommierte Gabriel Felbermayr mit seinen Kollegen ein EU-Plus von 5,3 Prozent des BIP – etwa 212 Milliarden Euro. Doch ein genauer Blick zeigt, wie einseitig diese Darstellung ist, denn sie blendet nahezu alle relevanten Kostenfaktoren und planwirtschaftlichen Fesseln der EU aus, wie CO₂-Bepreisung, Verbrennerverbote oder Lieferkettenregulierungen. Rechnet man die fiskalischen Belastungen aus Migrations- und Ukrainekrisen hinzu, schmilzt dieses Plus auf Null. Nimmt man dann noch die Kosten der „grünen Transformation“ hinzu, landet man schnell im negativen Bereich.
Der Euro: Ein Verlustgeschäft für Deutschland
Auch die Behauptung, der Euro sei ein Erfolg für Deutschland, hält einer nüchternen Analyse nicht stand. Laut der Studie von Felbermayr bringt der Euro der deutschen Wirtschaft lediglich 0,4 Prozent des BIP – rund 16 Milliarden Euro. Dem stehen jedoch massive Verluste der EZB-Politik gegenüber:
Kaufkraftverlust: Seit seiner Einführung hat der Euro ein Drittel seiner Kaufkraft eingebüßt.
Nettoverluste der Sparer: Laut Schätzungen der DZ Bank belaufen sich die jährlichen Verluste der deutschen Sparer durch Negativzinsen und Inflation auf 169 Milliarden Euro – das entspricht 4,3 Prozent des BIP.
Reallohnverluste: Seit 2019 sind die deutschen Reallöhne um fünf Prozent geschrumpft.
Target-2-Salden: Deutschlands Forderungen innerhalb des Eurosystems belaufen sich auf über eine Billion Euro – ein Viertel der gesamten deutschen Wirtschaftsleistung.
Eine Rückkehr zur D-Mark würde nicht nur eine stabile Geldpolitik ermöglichen, sondern auch die Re-Industrialisierung fördern. Der Wechselkurseffekt einer starken Nationalwährung würde Rohstoffimporte vergünstigen und so die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft stärken – eine Tatsache, die Kritiker bewusst verschweigen.
Planwirtschaftliche EU-Politik: Die eigentliche Gefahr
Die Kritiker des AfD-Programms ignorieren, dass die wahren Ursachen für Deindustrialisierung, Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung nicht in einem hypothetischen Dexit liegen, sondern längst Realität sind – durch die Politik der EU und der Kartellparteien. Seit 2018 hat das reale BIP nicht mehr zugelegt, der Produktionsindex liegt 25 Prozent unter dem Vorkrisenniveau, und große Industriekonzerne verlagern ihre Produktion reihenweise ins Ausland.
Währenddessen umgeht die Bundesregierung die Schuldenbremse, schafft „Sondervermögen“ in Milliardenhöhe und treibt die Verschuldung weiter in die Höhe. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten für den Durchschnittsbürger seit 2018 um über ein Drittel.
Der Mythos der „Putin-Nähe“
Besonders absurd ist der Vorwurf, die AfD-Pläne würden Russland in die Hände spielen. Im Leitantrag der Partei zum Bundestagswahlprogramm 2025 wird klar gefordert, dass die neue EWIG nicht nur für wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch für „den Schutz der Außengrenzen und strategische Autonomie im sicherheitspolitischen Handeln“ stehen soll. Damit setzt sich die AfD für eine starke, eigenständige Europapolitik ein – auch gegenüber Russland.
Fazit: Vernunft statt Panikmache
Die Argumente der Ökonomen im Handelsblatt beruhen auf längst überholten Annahmen und ignorieren die realen Belastungen der EU- und Euro-Politik. Die AfD bietet mit ihrem Konzept der EWIG und der Wiedereinführung der D-Mark eine durchdachte Alternative, die auf wirtschaftlicher Vernunft, nationaler Souveränität und europäischer Kooperation basiert.