Analyse zeigt: Grünen-Kandidaten am jüngsten, meist im öffentlichen Sektor tätig
Nach der Wahl am Sonntag können 630 Abgeordnete in den Bundestag einziehen. Eine Analyse gibt jetzt Aufschluss über interessante Merkmale wie das Durchschnittsalter der Kandidaten oder die Zahl derer, die aus dem öffentlichen Dienst kommen.
Emilia Fester ist Abgeordnete der Grünen und tritt am Sonntag erneut zur Bundestagswahl an.
© IMAGO / dts NachrichtenagenturBerlin. – Am 23. Februar 2025 wählen über 59 Millionen Deutsche einen neuen Bundestag und bestimmen damit, wer in den nächsten vier Jahren die 630 Sitze im Deutschen Bundestag einnehmen wird. Doch während in der Wirtschaft der Werdegang und die Erfahrungen von Bewerbern oft genau unter die Lupe genommen werden, ist dies bei Politikern meist nicht der Fall, so eine aktuelle Analyse, die die biografischen Daten der Listenkandidaten zur Bundestagswahl genauer in den Blick genommen hat.
AfD mit den ältesten Kandidaten
Auffällig ist, dass sich das Durchschnittsalter der Kandidaten zwischen den Parteien deutlich unterscheidet. Während die Kandidaten der Grünen mit 41 Jahren am jüngsten sind, stellt die AfD mit einem Durchschnittsalter von 50 Jahren die ältesten Kandidaten. Insgesamt liegt das Durchschnittsalter aller untersuchten Kandidaten bei 46,1 Jahren.
Auffällig ist auch die berufliche Herkunft der Bewerber. Fast die Hälfte aller Kandidaten hat Erfahrungen im öffentlichen Dienst. Allerdings ist dieser Anteil nicht gleichmäßig über die Parteien verteilt: Während bei der AfD nur 37,9 Prozent der Kandidaten aus dem öffentlichen Dienst kommen, sind es bei den Grünen mit 70,3 Prozent mit Abstand die meisten. Auch bei den Linken (60,6 Prozent) und der SPD (53,7 Prozent) ist der öffentliche Dienst stark vertreten.
Mehr Politiker als Berufspraktiker
Die Analyse zeigt auch einen Trend zum Berufspolitiker. Die Kandidaten haben im Durchschnitt 10,1 Jahre in der Politik verbracht – mehr als in ihrem ursprünglichen Beruf. Besonders lange politische Karrieren finden sich bei der SPD (13,9 Jahre), während die Kandidaten der AfD mit durchschnittlich 5,8 Jahren die kürzeste politische Erfahrung aufweisen. Allerdings haben die Kandidaten der AfD im Vergleich zu den etablierten Parteien die meisten außerpolitischen Berufserfahrungen.