Leipzig: Bombendrohungen gegen Schulen hatten islamistischen Hintergrund
Eine Kleine Anfrage hat nun die Hintergründe der Bombendrohungen gegen Leipziger Schulen und die Universität vor einigen Monaten ans Licht gebracht.
Ende November gab es in mehreren deutschen Bundesländern Bombendrohungen, darunter auch in Sachsen.
© IMAGO / Christian GrubeLeipzig. – Ende November 2024 kam es in Leipzig zu Bombendrohungen gegen Schulen und die Universität. Wie eine Kleine Anfrage des AfD-Abgeordneten Holger Hentschel nun ergab, hatten diese einen islamistischen Hintergrund. Innenminister Armin Schuster (CDU) bestätigte in seiner Antwort, dass von „Politisch motivierter Kriminalität (PMK) mit Bezügen zum Phänomenbereich PMK – religiöse Ideologie“ auszugehen sei. Hintergrund dafür sei „die namentliche Bezugnahme auf einzelne islamistische Terrororganisationen durch die Urheber der o. g. Drohungen“, heißt es dazu in der Antwort.
AfD warnt vor Bagatellisierung
Holger Hentschel forderte, die Drohungen ernst zu nehmen: „Wir sollten diese Drohungen sehr, sehr ernst nehmen und keinesfalls bagatellisieren.“ Gleichzeitig warf die AfD den sächsischen Behörden wie dem Verfassungsschutz vor, die Gefahren des Islamismus zu unterschätzen. So werde auf der Internetseite des Verfassungsschutzes der Eindruck erweckt, die meisten Dschihadisten seien inhaftiert und die Salafisten in Sachsen nur „lose organisiert“.
Internationale Experten zeichneten hingegen ein anderes Bild. Peter Neumann, Professor für Security Studies in London, warnte aktuell vor einer Vervierfachung der dschihadistischen Aktivitäten und betonte, dass Deutschland heute stärker gefährdet sei als noch vor einigen Jahren.