Steiermark: FPÖ-Chef Kunasek auch bei den Vorzugsstimmen klar auf Platz 1
Die FPÖ kann sich nach der Landtagswahl in der Steiermark nicht nur über den ersten Platz freuen, auch bei den Vorzugsstimmen hat Spitzenkandidat Mario Kunasek abgeräumt.
Graz. – Die steirische Landtagswahl 2024 endete mit einem klaren Erfolg für die FPÖ: Die Partei sicherte sich 34,76 Prozent der Stimmen und 17 Mandate und lag damit deutlich vor ihren Mitbewerbern. Besonders herausragend war FPÖ-Spitzenkandidat Mario Kunasek, der mit 31.030 Vorzugsstimmen unangefochten die meisten Stimmen aller Spitzenkandidaten erhielt. Damit liegt er deutlich vor SPÖ-Chef Anton Lang (8.278 Stimmen) und dem amtierenden Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) mit 6.978 Stimmen. Bereits 2019 war Kunasek Vorzugsstimmen-Kaiser, damals allerdings mit nur 12.526 Stimmen.
Verschiebungen durch Briefwahlstimmen
Die endgültige Auszählung der Briefwahlstimmen brachte noch eine Änderung in der Mandatsverteilung: Die NEOS gewannen ein weiteres Mandat, das bisher der SPÖ zugerechnet wurde. Spitzenkandidat Niko Swatek, Bettina Schoeller und Robert Reif werden die NEOS im Landtag vertreten. „Gratulation an Niko Swatek, Bettina Schoeller, Robert Reif und das ganze Team von NEOS Steiermark. Starke Ergebnisse auch in vielen Städten und Regionen!“, so NEOS-Bundesvorsitzende Beate Meinl-Reisinger. Die KPÖ bleibt bei zwei Mandaten, musste aber einen Verlust von 1,52 Prozentpunkten hinnehmen.
Für die Grünen war es ein bitterer Abend: Sie verloren im Vergleich zu 2019 5,9 Prozentpunkte und kamen nur noch auf 6,18 Prozent. Damit setzt sich der Abwärtstrend der letzten Wahlen auch in der Steiermark fort. Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl erhielt 4.270 Vorzugsstimmen und lag damit vor NEOS-Spitzenkandidat Niko Swatek (2.978) und Claudia Klimt-Weithaler von der KPÖ (2.343).
FPÖ könnte Zweierkoalition bilden
Die Mandatsverteilung im neuen Landtag lässt Zweierkoalitionen nur mit der FPÖ zu. Gemeinsam mit der ÖVP käme sie auf 30 Sitze, mit der SPÖ auf 27. Eine Koalition ohne FPÖ wäre nur in einer Dreierkonstellation möglich. ÖVP und SPÖ könnten entweder die Grünen, die NEOS oder die KPÖ einbinden. Insgesamt entfallen auf die ÖVP 13 Mandate, auf die SPÖ zehn Mandate, auf die Grünen und die NEOS jeweils drei Mandate.
Die Wahlbeteiligung war mit 70,77 Prozent die höchste seit 19 Jahren. Insgesamt wurden 666.286 Stimmen abgegeben, davon waren 662.397 gültig. Die FPÖ konnte ihren Stimmenanteil gegenüber 2019 mehr als verdoppeln und erreichte 230.282 Stimmen.