Covid-19: YouTube entfernt unfundierte Medizinvideos von Plattform

Mit dieser Maßnahme wolle das Unternehmen „falsche Informationen auf der Plattform unterbinden“, so YouTube-CEO Wojcicki.
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Covid-19: YouTube entfernt unfundierte Medizinvideos von Plattform

Symbolbild: Pixabay [CC0]

Mit dieser Maßnahme wolle das Unternehmen „falsche Informationen auf der Plattform unterbinden“, so YouTube-CEO Wojcicki.

Die Videoplattform YouTube hat angekündigt, zahlreiche vermeintlich medizinische Inhalte zum Coronavirus zu löschen. Videos, die Fehlinformationen über die Verbreitung und Behandlung von Covid-19 beinhalten und den offiziellen Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widersprechen würden, sollen demnach von der Plattform entfernt werden. Youtube ist allerdings nicht das erste Unternehmen, das im Kampf gegen die Verbreitung von Falschnachrichten in Bezug auf das Coronavirus Änderungen vorgenommen hat.

Nachfrage nach verlässlichen Quellen gestiegen

In einem Interview mit CNN sagte YouTube-CEO Susan Wojcicki, dass das Unternehmen mit dieser Maßnahme „falsche Informationen auf der Plattform“ unterbinden wolle. Bereits in den vergangenen Wochen hatte YouTube angekündigt, Verschwörungstheorien in Bezug auf das Coronavirus zu löschen. Darunter auch die weit verbreitete These, die einen Zusammenhang zwischen 5G und der Verbreitung des Virus herstellt. Dazu hat YouTube seine Richtlinien entpsrechend angepassst.

„Die Leute sagen: ‘Nehmen Sie Vitamin C, nehmen Sie Kurkuma, wir heilen Sie.’ Das sind Bespiele für Dinge, die gegen unsere Richtlinien verstoßen. Alles was gegen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation spricht, ist ein Verstoß gegen unsere Richtlinien“, sagte Wojcicki. YouTube reagiere so auch auf das veränderte Nutzerverhalten. Die Nachfrage nach Nachrichten aus verlässlichen Quellen ist laut Wojcicki in der letzten Zeit um 75 Prozent gestiegen.

Facebook verweist Nutzer auf WHO-Webseite

Neben YouTube haben auch Soziale Netzwerke bzw. Messengerdienste wie Facebook, Twitter und WhatsApp Änderungen vorgenommen, um die Verbreitung von Falschnachrichten einzudämmen. Allen Nutzern, die mit Falschinformationen interagiert haben, wird auf Facebook nun eine Mitteilung angezeigt, die sie auf eine Webseite der WHO verweist. „Wir werden Nutzern, die gefährliche Falschinformationen über Covid-19 geliked, darauf reagiert oder kommentiert haben, die wir seitdem entfernt haben, Nachrichten im News Feed anzeigen“, heißt es in einer von Facebook veröffentlichten Mitteilung. Facebook definiert Falschinformationen als gefährlich, wenn sie direkt die Gesundheit von Menschen schädigen können, also beispielsweise abseitige, aber potentiell tödliche Empfehlungen wie die, sich durch das Trinken von Bleichmitteln gegen das Coronavirus zu schützen. Verschwörungstheorien zählen hingegen nicht dazu.

WhatsApp-Nachrichten weiterleiten nun schwieriger

Auch auf WhatsApp soll die Verbreitung von Falschinformationen in Bezug auf das Coronavirus erschwert werden. Doch weil der Dienst aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung keinen Zugriff auf den genauen Inhalt der Nachrichten hat, kann der Messengerdienst nicht gezielt gegen Falschinformationen vorgehen. Stattdessen versucht WhatsApp, die Weiterverteilung von Nachrichten generell schwieriger zu machen. Häufig weitergeleitete Nachrichten, die der Dienst automatisch mit einem Doppelpfeil-Symbol markiert hat, lassen sich demnach ab sofort nur noch einzeln an einen Chatpartner weiterleiten. Das heißt, wenn jemand einen Kettenbrief an drei Kontakte schicken will, müsste er dies dreimal nacheinander tun.

Twitter und Google kämpfen gegen Falschnachrichten

Die Konkurrenten Twitter und Google haben ebenfalls weitreichende Maßnahmen ergriffen. Twitter will zum einen gegen Kommentare vorgehen, die während der Pandemie „weitverbreitete Panik, soziale Unruhe oder umfassendes Chaos“ auslösen könnten. Zum anderen will der Kurznachrichtendienst gegen Theorien vorgehen, wonach die Coronavirus-Pandemie mit 5G-Sendemasten zusammenhängt. Damit reagiert das Unternehmen auch auf Brandanschläge gegen Sendemasten.

Google will vor allem mithilfe der angezeigten Suchergebnisse gegen die Verbreitung von Falschinformationen vorgehen. Wird der Begriff „Coronavirus“ in die Suchmaschine eingegeben, werden nun nicht mehr die gewöhnlichen, organischen und bezahlten Suchergebnisse angezeigt, sondern zuerste eine Auswahl an vertrauenswürdigen Informationsquellen angeführt. Darunter befinden sich Inhalte von Behörden, aktuelle Nachrichten von internationelen Medien, offizielle Internetseiten der WHO und verifizierte Gesundheitstipps.

Über den Autor

Monika Šimić

Monika Šimić wurde 1992 in Zenica (Bosnien und Herzegowina) geboren. Die gebürtige Kroatin wuchs in Kärnten auf und studierte Übersetzen mit der Sprachkombination Russisch und Englisch in Graz.

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