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Fachkräftemangel: Experte warnt, dass ausländische Azubis Lücken nicht schließen können

Ein Unternehmen in Colditz, das Fitness-, Sport- und Lifestyle-Nahrung herstellt, beschäftigt 600 Mitarbeiter und 20 Auszubildende, von denen vier über ein Programm aus dem Ausland angeworben wurden. Dies sei zwar ein Schritt zur Fachkräftesicherung, wird aber nach Meinung eines Experten nicht ausreichen, um den Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben.

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Fachkräftemangel: Experte warnt, dass ausländische Azubis Lücken nicht schließen können

Selbst wenn man Zuwanderer und Angeworbene zusammenzählt, werde es niemals genug ausländische Auszubildende geben, um die Lücken in Deutschland zu schließen, so ein Experte.

© IMAGO / Westend61

Codlitz. – Im sächsischen Colditz produziert das Unternehmen Anona Fitness-, Sport- und Lifestyle-Nahrung und beschäftigt 600 Mitarbeiter und 20 Auszubildende. Wie der MDR berichtet, kommen vier der Auszubildenden aus dem Ausland. Das erklärte Mareike Hoffmann, die für den Bereich zuständig ist. Ein Ukrainer sei in der IT-Abteilung und drei Vietnamesen in der Lebensmitteltechnik und Maschinenführung. Die vietnamesischen Auszubildenden wurden über eine Vermittlungsfirma rekrutiert, mit der Anona seit drei Jahren zusammenarbeitet. Hoffmann berichtet, dass die ersten beiden vietnamesischen Auszubildenden ihre Prüfungen erfolgreich abgelegt haben und gut integriert sind. Den Fachkräftemangel in Deutschland werden die aus dem Ausland angeworbenen Arbeitskräfte jedoch nicht beheben können, wie ein Experte nun einräumt.

„Nie genug Azubis, um Lücken zu schließen“

So erklärte Sekou Keita, Leiter der Arbeitsgruppe Migration und Integration am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, dass es Probleme bei Migranten gebe, die bereits in Deutschland sind. Für sie sei eine Ausbildung eigentlich ein sehr wichtiger Weg der Integration, so Keita. „Allerdings sehen wir auch ein, dass diese Möglichkeit relativ selten wahrgenommen wird“, räumt er ein. Das liege zum einen an Informationsdefiziten, so dass Migranten in der Regel wenig über den deutschen Arbeitsmarkt wüssten. „Und der Ausbildungsmarkt ist ja auch ein spezifisches deutsches Merkmal. Das gibt es in wenigen anderen Ländern.“

Zudem gebe es Unsicherheiten bei den Unternehmen – zum einen über den Aufenthaltsstatus: Asylbewerber können abgeschoben werden, solange sie nicht anerkannt sind. Zum anderen gebe es Unsicherheiten über Art und Qualität eines ausländischen Abschlusses, sagt Keita. Und: Selbst wenn man Zuwanderer und Angeworbene zusammenrechne, so der Arbeitsmarktforscher, werde es nie genug Auszubildende aus dem Ausland geben, um die Lücken in Deutschland zu schließen. Dafür müssten andere inländische Potenziale erschlossen und zum Beispiel die Mobilität der Jugendlichen verbessert werden. Denn oft gebe es die gewünschte Ausbildung nicht in unmittelbarer Nähe.

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