Freilich #32: Süchtig nach dem Kick

Steigender Energiebedarf: Großkonzerne drängen auf mehr Atomstrom bis 2050

Google, Meta und Amazon setzen auf Atomkraft: Gemeinsam mit Siemens Energy fordern sie eine Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten bis 2050.

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Steigender Energiebedarf: Großkonzerne drängen auf mehr Atomstrom bis 2050

Die Konzerne begründen ihre Forderung mit dem steigenden Energiebedarf.

© IMAGO / Newscom World

Lange Zeit galt weltweit der Ausstieg aus der Kernenergie als Trend, doch nun setzen zahlreiche Großkonzerne auf eine Kehrtwende. Bis 2050 sollen die Kapazitäten der Kernenergie weltweit verdreifacht werden. Diese Forderung unterstützen unter anderem Google, Meta, Amazon und der deutsche Energiekonzern Siemens Energy. Sie unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung der World Nuclear Association, einer internationalen Lobbyorganisation der Atomindustrie, wie heise berichtet.

Wachsende Nachfrage nach Energie

Die Unternehmen argumentieren, dass der weltweite Energiebedarf trotz Effizienzmaßnahmen weiter steigen wird. Um eine stabile Versorgung zu gewährleisten, sei die Kernenergie ein unverzichtbarer Bestandteil eines diversifizierten Energiemixes. Derzeit sind weltweit rund 440 Kernreaktoren in Betrieb, die etwa neun Prozent des globalen Stroms liefern.

Vor allem im Technologiesektor wächst der Strombedarf rasant, unter anderem auch deshalb, weil Rechenzentren für Künstliche Intelligenz besonders viel Strom benötigen. Giganten wie Google, Meta und Microsoft haben in den USA bereits direkte Partnerschaften mit Atomkraftwerken gesucht.

Politische Unterstützung bei der COP28

Die Forderung der Unternehmen folgt einer bereits bestehenden politischen Initiative. Auf der UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai hatten sich 20 Staats- und Regierungschefs für eine Verdreifachung der weltweiten Kernkraftkapazitäten bis 2050 ausgesprochen. Der französische Präsident Emmanuel Macron stellte die entsprechende Absichtserklärung vor.

Ein zentrales Ziel des geplanten Ausbaus ist die Begrenzung der globalen Erwärmung. Die Staaten betonten, dass Kernkraftwerke „verantwortungsvoll“ betrieben und höchste Standards für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Nichtverbreitung eingehalten werden sollen. Außerdem soll eine langfristige Lösung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle gefunden werden.

Erinnerung an vergangene Katastrophen

Trotz der Befürwortung durch Unternehmen und Politik bleibt die Nutzung der Kernenergie umstritten. Die Reaktorunfälle von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 haben die gravierenden Risiken der Kernenergie aufgezeigt. Die Langzeitfolgen für Mensch und Umwelt sind bis heute spürbar.

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