Google setzt DEI-Ziele aus – Trend in der US-Wirtschaft setzt sich fort

Seit Monaten ist zu beobachten, dass sich immer mehr Unternehmen in den USA von ihren DEI-Programmen verabschieden. Jüngstes Beispiel ist Google.

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Google setzt DEI-Ziele aus – Trend in der US-Wirtschaft setzt sich fort

Google ist eines der jüngsten Unternehmen, das sich von seinen DEI-Zielen verabschiedet hat.

© IMAGO / Levine-Roberts

Google wird künftig keine Einstellungsziele mehr verfolgen, die an Diversity-Kriterien geknüpft sind. Das bestätigte das Unternehmen gegenüber Business Insider und schließt sich damit einem Trend an, dem bereits mehrere US-Konzerne gefolgt sind.

Überprüfung von DEI-Programmen angekündigt

Neben der Abschaffung spezifischer Einstellungsziele überprüft Google auch seine Programme und Initiativen im Bereich Diversität, Gleichstellung und Integration (Diversity, Equality and Inclusion – DEI). „Wir haben uns verpflichtet, einen Arbeitsplatz zu schaffen, an dem alle unsere Mitarbeiter erfolgreich sein können und gleiche Chancen haben, und im letzten Jahr haben wir unsere Programme überprüft, die uns dabei helfen sollen, dieses Ziel zu erreichen“, sagte ein Unternehmenssprecher gegenüber Business Insider.

Laut einer internen E-Mail von Fiona Cicconi, der Personalchefin von Google, sollen die Mitarbeiter bestehende „Programme, Schulungen und Initiativen evaluieren und sie bei Bedarf aktualisieren – einschließlich derjenigen, die ein Risiko darstellen oder nicht so wirksam sind, wie wir gehofft hatten“.

Anpassungen nach politischen und rechtlichen Vorgaben

Mit der Neuausrichtung reagiert Google auch auf veränderte rechtliche Rahmenbedingungen. „Als ein Unternehmen, das auch Dienstleister der US-Regierung ist, prüfen unsere Teams auch Änderungen, die aufgrund der jüngsten Gerichtsentscheidungen und Anordnungen zu diesem Thema erforderlich sind“, so der Sprecher weiter.

Google hat außerdem in seinem aktuellen 10-K-Jahresbericht eine Formulierungsänderung vorgenommen, um die neuen Maßnahmen transparenter zu machen. Zuerst hatte das Wall Street Journal über die Aufgabe der Einstellungsziele berichtet.

Trump und der politische Druck auf DEI-Programme

Die politische Debatte über DEI-Programme wurde zuletzt durch den Präsidenten Donald Trump angeheizt. Bereits an seinem ersten Tag im Amt unterzeichnete er eine Durchführungsverordnung, die „DEI-Mandate, -Politiken, -Programme, -Präferenzen und -Aktivitäten“ in der US-Bundesregierung aufhob. Auch im Wahlkampf kritisiert Trump die Einstellungspraxis von Privatunternehmen in Bezug auf Diversität.

Google hatte sich zum Ziel gesetzt, den Anteil schwarzer, lateinamerikanischer und indigener Beschäftigter in Führungspositionen bis 2020 um 30 Prozent zu erhöhen. Dieses Ziel wurde 2022 erreicht, wie aus dem jährlichen Diversitätsbericht des Unternehmens hervorgeht.

Kehrtwende in der Wirtschaft

Vor Google hatten bereits mehrere andere große Unternehmen ihre DEI-Programme reduziert oder eingestellt. So änderte Meta seine Einstellungsrichtlinien und entfernte Tampons aus den Herrentoiletten, McDonald’s verzichtete auf Diversitätsziele bei Neueinstellungen und Amazon erklärte, „veraltete Programme“ einzustellen.

Auch Boeing, Walmart, Toyota und Harley-Davidson haben sich in den letzten Monaten von ihrer bisherigen DEI-Politik distanziert. Insbesondere Boeing geriet in den Fokus, nachdem Tesla-Chef Elon Musk vor einer vermeintlichen Priorisierung von Diversität gegenüber Sicherheitsaspekten gewarnt hatte.

Die Rücknahme von DEI-Zielen ist mittlerweile in mehreren Branchen zu beobachten. Neben Google, Meta und Boeing haben auch der Getränkekonzern Molson Coors, der Agrarhändler Tractor Supply und der Motorradhersteller Harley-Davidson ihre Programme überarbeitet oder reduziert. Die Abkehr von Diversitätszielen wird damit in der US-Wirtschaft immer mehr zur Norm.

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